16. Oktober 2022 / 16:22 Uhr

Topspiel-Sonntag in der Bundesliga: Union Berlin, der BVB, der FC Bayern und der SC Freiburg im Check

Topspiel-Sonntag in der Bundesliga: Union Berlin, der BVB, der FC Bayern und der SC Freiburg im Check

Redaktion Sportbuzzer
RedaktionsNetzwerk Deutschland
Am Sonntagnachmittag finden gleich zwei Topspiele in der Bundesliga statt.
Am Sonntagnachmittag finden gleich zwei Topspiele in der Bundesliga statt. © IMAGO/Nordphoto/NurPhoto (Montage)
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Am Sonntag kommt es zu den Duellen zwischen den aufmüpfigen Höhenfliegern Union Berlin und SC Freiburg auf der einen und den etablierten Bundesliga-Führungskräften Borussia Dortmund und FC Bayern auf der anderen Seite. In vielen Bereichen liegen zwischen den Klubs Welten - am Ende kommt es aber auf die aktuelle Form an. Der SPORTBUZZER macht den Check.

Der Respekt ist spürbar. "Wenn du nach so vielen Spieltagen vorne bist, spielst du auch eine Rolle. Sie haben klare Abläufe, die man immer sieht, in jedem Spiel. Da sieht man, dass eine Ausbildung dahintersteckt und das Zusammenspiel zwischen Spieler und Trainer gut ist. Sie haben auch dieses Jahr gute Transfers gemacht und sonst einen Kader, der eingespielt ist. Zudem haben sie sehr viel Kontinuität im Verein", sagte Bayern-Trainer Julian Nagelsmann am Samstagmorgen über das Überraschungs-Duo der Bundesliga-Saison. Nicht die Münchner selbst oder Erzrivale Borussia Dortmund führen die Tabelle an. Union Berlin grüßt von Platz eins, dahinter folgt der SC Freiburg.

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Am Sonntag wird sich nun erweisen, ob der Höhenflug der beiden Außenseiter nur ein Strohfeuer ist. Freiburg muss bei den Bayern ran (19.30/DAZN), zuvor empfängt Union den BVB (17.30 Uhr/DAZN). Sollten die Underdogs gewinnen, hätten die Berliner schon sieben Punkte Vorsprung auf die etablierten Führungskräfte der Bundesliga, der SCF würde fünf Zähler zwischen sich und Favoriten legen. Dass es nicht einfach wird, dies zu verhindern, weiß auch Borussen-Trainer Edin Terzic. "Sie arbeiten sehr konstant, haben eine sehr gute Atmosphäre in der Gruppe und kompensieren ihre Abgänge hervorragend", sagte der Coach über die Berliner: "Man hat das Gefühl, dass alles sehr stimmig ist. Jeder kennt seine Rolle innerhalb der Mannschaft und weiß, worauf es ankommt."

Beim Blick auf Titel, Finanzen & Co. tun sich zwischen Bayern und Dortmund auf der einen und den beiden Außenseitern auf der anderen Seite allerdings Welten auf. Doch wie sieht die Formkurve der vier Klubs aus? Der SPORTBUZZER, das Sportportal des RedaktionsNetzwerks Deutschland (RND), macht den Check.

Union Berlin

Größte Erfolge: 1x Deutscher Drittliga-Meister, 1x DDR-Pokalsieger - Gesamtwert des Kaders (laut transfermarkt.de): 104,3 Millionen Euro - Wertvollster Spieler (laut transfermarkt.de): Sheraldo Becker (15 Millionen Euro) - Teuerster Zugang der Vereinsgeschichte (laut transfermarkt.de): Taiwo Awoniyi (8,55 Millionen Euro - Saison 2021/2022) - Bester Bundesliga-Torschütze der Saison: Sheraldo Becker (6 Tore) - In der Bundesliga seit: 2019 - Stadion: Stadion An der Alten Försterei (22.000 Plätze)

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Formkurve: Wer glaubte, Union würde nach der ersten und bislang einzigen Bundesliga-Niederlage der Saison ins Wanken geraten, sah sich getäuscht. Nach dem 0:2 Anfang des Monats bei Eintracht Frankfurt folgten zwei Europa-League-Siege gegen Malmö FF und der Punktspiel-Erfolg beim VfB Stuttgart. Mit nur sechs Gegentoren stellen die Köpenicker die beste Defensive der Liga. Trotz der Treffsicherheit von Sheraldo Becker mangelt es aber zuweilen an der eigenen Tor-Ausbeute. Nur zweimal erzielte Union in den 15 bisherigen Pflichtspielen der Saison mehr als zwei Treffer. Bei den fünf letzten Siegen hieß am Ende viermal 1:0.

Borussia Dortmund

Größte Erfolge: 8x Deutscher Meister, 5x DFB-Pokalsieger, 1x Champions-League-Sieger - Gesamtwert des Kaders: 483,15 Millionen Euro - Wertvollster Spieler: Jude Bellingham (90 Millionen Euro) - Teuerster Zugang der Vereinsgeschichte: Ousmane Dembélé (35 Millionen Euro - Saison 2016/2017) - Bester Bundesliga-Torschütze der Saison: Youssoufa Moukoko (drei Tore) - In der Bundesliga seit: 1976 - Stadion: Signal Iduna Park (81.000 Plätze)

Formkurve: Seit Jahren nimmt man sich bei etwaigen Schwächephasen des Dauerrivalen aus München vor, das Straucheln des Konkurrenz zu nutzen - bislang gelang das auch in dieser Saison nicht. Dreimal verließ man den Platz in dieser Spielzeit bereits als Verlierer. Oft wechseln sich gute Leistungen mit unerklärlichen Aussetzern ab. Abwehrchef Mats Hummels schlug nach dem 1:1 beim FC Sevilla unter der Woche Alarm und sprach Klartext. Kurz. An guten Tagen ist der BVB kaum zu bezwingen, an weniger guten Tagen ist gegen die Dortmunder für jeden Gegner etwas drin.

FC Bayern

Größte Erfolge: 32x Deutscher Meister, 20x DFB-Pokalsieger, 3x Champions-League-Gewinner, 3x Gewinner des Europapokals der Landesmeister - Gesamtwert des Kaders: 878,7 Millionen Euro - Wertvollster Spieler: Jamal Musiala, Joshua Kimmich (jeweils 80 Millionen Euro) - Teuerster Zugang der Vereinsgeschichte: Lucas Hernandz (80 Millionen Euro - Saison 2019/2020) - Bester Bundesliga-Torschütze der Saison: Jamal Musiala (fünf Tore) - In der Bundesliga seit: 1965 - Stadion: Allianz Arena (75.000 Plätze)

Formkurve: Aus Sicht der vom Erfolg verwöhnten Bayern muss man den bisherigen Verlauf der Saison als wechselhaft bezeichnen. Zwar eilt man in der Champions League von Erfolg zu Erfolg, in der Bundesliga hat man bei einer Niederlage allerdings schon genau so viele Unentschieden wie Sieg auf dem Konto (jeweils vier). Das alles sei nicht "bayern-like" wie zuletzt auch die Verantwortlichen befanden. Am vergangenen Liga-Spieltag gab man gegen den BVB eine 2:0-Führung noch aus den Händen musste sich mit einem 2:2 begnügen.

SC Freiburg

Größte Erfolge: 4x Deutscher Zweitliga-Meister - Gesamtwert des Kaders: 162,8 Millionen Euro - Wertvollster Spieler: Matthias Ginter, Philipp Lienhart (jeweils 18 Millionen Euro) - Teuerster Zugang der Vereinsgeschichte: Baptiste Santamaria (10 Millionen Euro - Saison 2020/2021) - Bester Bundesliga-Torschütze der Saison: Michael Gregoritsch (vier Tore) - In der Bundesliga seit: 2016 - Stadion: Europa-Park Stadion (34.700 Plätze)


Formkurve: Die Freiburger befinden sich seit Wochen in bärenstarker Verfassung. In der Bundesliga gab es zuletzt zwar nur ein 2:2 bei der dauerkriselnden Hertha, am Donnerstag bewies man in der Europa League jedoch, dass es keinerlei Formknick gibt. Durch ein 4:0 beim FC Nantes sicherte mich sich vorzeitig das Überwintern im internationalen Geschäft. Die letzte Pflichtspiel-Niederlage gab es vor über zwei Monaten (1:3 gegen Borussia Dortmund). Inzwischen ist der SCF seit elf Partien ungeschlagen.

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