Es bleibt dabei: Eine Situation wie die aktuelle hat noch niemand erlebt. Die globale Pandemie verändert alles. Entsprechend sind bei der Bewältigung der Krise auch alle Gedankenspiele erlaubt.
Der Plan des 1. FC Union Berlin sollte jedoch schnell wieder im Papierkorb verschwinden. 22 000 Menschen sollen sich vor dem Besuch eines Bundesliga-Spiels testen lassen? Welch eine absurde Überhöhung des Systems Profifußball, frech vorgetragen von dem Klub, der sich gern damit rühmt, ein bisschen anders zu sein.



Die Schwachstellen des Vorschlags liegen auf der Hand: Tausende Tests müssten an den Einlasstoren kontrolliert werden, eine nicht zu bewältigende Prozedur, die zusätzlich zu den üblichen Ticket- und Sicherheitskontrollen geleistet werden müsste. Endgültige Sicherheit bringen auch die mitgebrachten Tests nicht. Wer garantiert, dass sich ein Besucher nicht in den Stunden nach dem Abstrich infiziert hat? Haftungsfragen würden folgen. Wer zahlt, wenn es ein Infizierter auf die Tribüne geschafft hat und beim Schlachtruf zum Superspreader wird?
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Die Stadionrückkehr der Zuschauer ist ein mehrteiliger Prozess
Nein, diese Idee klingt nur ganz kurz interessant. Beim zweiten Nachdenken wird klar: So würde unnötig mit der Gesundheit der Fans gespielt werden. Bei der Suche nach Konzepten, wie es gelingen kann, Zuschauer zurück in die Stadien zu holen, schießt diese Idee über das Ziel hinaus. Am Ende dürfte es – so ärgerlich das für viele Fans ist – nur schrittweise und mit unangenehmen Prozessen bei der Zuteilung der Eintrittskarten zurück in die Arenen gehen.
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