Beim DFB steht nach dem WM-Debakel in Katar alles auf dem Prüfstand. Für die kommende Woche hatte Verband-Präsident Bernd Neuendorf nach dem Vorrunden-Aus eine ergebnisoffene interne Analyse angekündigt. Laut Medienberichten soll vor allem der Posten von Oliver Bierhoff als DFB-Geschäftsführer Nationalmannschaften und Akademie wackeln. Nun gibt es auch erste Stimmen aus der Bundesliga, die sich beim DFB Veränderungen wünschen. Zu ihnen gehört Oliver Ruhnert. Im Kicker hat Union Berlins Geschäftsführer den deutschen Verband angezählt und scharfe Kritik geäußert: "Das ganze System passt einfach so nicht mehr. Wir sind im Gesamtbereich des DFB, der Direktion Nationalmannschaften schlecht aufgestellt - und das von unten bis oben", motzte der Manager.
Eine offene Kritik an Bierhoff? Den Namen erwähnte Ruhnert in seiner Generalkritik nicht, doch der Berliner bemängelt vor allem Versäumnisse in den Bereichen, für die der DFB-Geschäftsführer (zuvor DFB-Direktor und Manager) seit Jahren zuständig ist: "Im Nachwuchsbereich haben wir - aus meiner Sicht - personell und strukturell seit Jahren viele falsche Entscheidungen getroffen", kritisierte Ruhnert etwa. Der Manager des Bundesliga-Fünften brachte sogar "personelle Konsequenzen" ins Spiel. Wenn man über diese spreche, "muss man auch die Führungsebene ins Auge fassen. Das muss man klar ansprechen, trotz der Verdienste in der Vergangenheit", so Ruhnert deutlich.
Mit Bundestrainer Hansi Flick geht der Union-Geschäftsführer dagegen gnädiger um: "Auch wenn er mit seinen Aufstellungen und Wechseln sicherlich nicht immer richtig lag: Ihn halte ich dennoch für selbstkritisch genug, Dinge neu zu denken und zu entwickeln", plädierte Ruhnert für eine zweite Chance des DFB-Coaches, der noch einen Vertrag bis 2024 besitzt.
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