01. April 2023 / 19:16 Uhr

Bericht: Bruno Labbadia beim VfB Stuttgart vor dem Aus – Sportdirektor kündigt Analyse an

Bericht: Bruno Labbadia beim VfB Stuttgart vor dem Aus – Sportdirektor kündigt Analyse an

Redaktion Sportbuzzer
RedaktionsNetzwerk Deutschland
Bruno Labbadia steht offenbar vor dem Aus. Sportdirektor Fabian Wohlgemuth hat eine Analyse angekündigt.
Bruno Labbadia steht offenbar vor dem Aus. Sportdirektor Fabian Wohlgemuth hat eine Analyse angekündigt. © dpa/IMAGO/Sportfoto Rudel (Montage)
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Die sportliche Talfahrt konnte er bisher nicht stoppen. Nun steht Bruno Labbadia als Trainer des VfB Stuttgart offenbar vor dem Aus. Der Verein kündigt Gespräche an. Zwei Nachfolger werden gehandelt. Dietmar Hamann spricht sich allerdings für ein Festhalten am 57-Jährigen aus.

Der VfB Stuttgart taumelt dem Abstieg entgegen. Auch bei Union Berlin war für die Schwaben am Samstag in der Bundesliga nichts zu holen. Trotz starker erster Halbzeit musste sich der VfB mit 0:3 geschlagen geben. Das könnte nun offenbar auch Konsequenzen für Trainer Bruno Labbadia haben. Laut Bild-Bericht wird sich der VfB vom Trainer trennen. Markus Gisdol und U19-Trainer Nico Willig werden als potenzielle Nachfolger gehandelt. Sportdirektor Fabian Wohlgemuth kündigte Gespräche an: "Wir gehen morgen in die Analyse, reden in Ruhe darüber", sagte er.

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"Aus dem Frust heraus oder aus den Emotionen heraus zu diesen Personalfragen jetzt hier direkt nach dem Spiel Stellung zu nehmen, macht überhaupt keinen Sinn", äußerte sich Wohlgemuth. Der 43-Jährige, der zwei Tage vor Labbadia ins Amt kam, schloss Konsequenzen nach der Analyse aber auch nicht aus: "Wir werden nicht untätig sein und dem Untergang zuschauen. Wir versuchen auch morgen wieder, Lösungen zu finden und Lösungen zu diskutieren." Noch wollte er keine personellen Änderungen verkünden: "Wir gehen mit Fakten an die Öffentlichkeit."

Gisdol und Willig: Zwei Trainer mit VfB-Bezug als Nachfolger gehandelt

Gisdol kann auf Bundesliga-Erfahrung als Trainer von Hoffenheim, Schalke 04 und Köln zurückblicken. Den VfB kennt er aus seiner Zeit als U17-Trainer von 2005 bis 2007. Zuletzt war Gisdol als Coach für Lokomotive Moskau tätig, schied dort aber wegen des russischen Angriffkriegs in der Ukraine aus. Willig ist seit 2016 als Jugendtrainer beim VfB, aktuell seit 2018 als Übungsleiter der U19. 2019 sprang er bereits einmal für sechs Spiele als Interimstrainer bei den Profis ein.

Labbadia selbst war nach dem Spiel enttäuscht und verärgert – vor allem, weil er mit dem Auftreten seines Teams weitestgehend zufrieden war: "Ich weiß, dass wir uns damit nichts kaufen können, aber wir haben einfach ein sehr gutes Spiel gemacht in der ersten Halbzeit und belohnen uns nicht", sagte Labbadia nach dem Spiel bei Sky. "Ich glaube, dass es nicht so viele Mannschaften gab, die in der ersten Halbzeit bei Union so viele Torchancen bekommen wie wir. Und wir machen sie halt einfach nicht", haderte der erfahrene Coach. "Das ist ein Riesenproblem. Ich finde das wir dann aus dem Nichts das 1:0 kassieren."

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Dass nach der Partie nun auch seine eigene Rolle hinterfragt werden könnte, war Labbadia nicht wichtig: "Darum geht es doch jetzt gar nicht – um mich. Ich hab es ja immer wieder gesagt, hier geht es darum: Wie schaffen wir es in der Liga zu bleiben?", stellte er klar und warb für sich: "Man kann ja heute nicht behaupten, dass man heute keine gut eingestellte Mannschaft gesehen hat." Doch auch Labbadia musste einsehen, dass es ohne Punkte schwer für ihn wird: "Aber trotzdem haben wir keine Argumente."

Hamann spricht sich für Labbadia-Verbleib aus

Ein Plädoyer für ein Festhalten am Coach hielt Experte Dietmar Hamann: "Ich persönlich würde mir schon wünschen oder würde hoffen, dass der Bruno zumindest das Spiel in Bochum noch macht", sagte er bei Sky und erklärte: "Weil du dort natürlich eine Riesenchance hast. Wenn du einen direkten Konkurrenten schlägst, sieht die Welt natürlich schon wieder ganz anders aus."

Auch müsse man dem Trainer zugute halten, dass er in seiner Amtszeit, die am 5. Dezember begann, größtenteils auf Angreifer Sehrou Guirassy verzichten musste. "Er kam heute rein, hat gleich wieder gezeigt, dass er der Spieler ist, der ihnen gefehlt hat die letzten Wochen", befand Hamann. "Und deswegen würde ich es schade finden, wenn man sich zu dem Schritt entscheidet, weil die Mannschaft ist intakt, das hat man heute gesehen."

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