Ausgerechnet bei seinem Ex-Verein Borussia Dortmund stand Daniel Ginczek erstmals nach seiner Bänderverletzung im Sprunggelenk wieder auf dem Rasen, erstmals in der Rückrunde der Bundesliga, nachdem sich der Stürmer am letzten Tag des Winter-Trainingslagers in Portugal verletzt hatte. Aber es war wie so oft bei einem Comeback – auf der einen Seite war da Freude, auf der anderen Frust, weil der VfL Wolfsburg die Partie beim neuen Spitzenreiter der Liga mit 0:2 verlor.
Schönes Erlebnis, schlechtes Ergebnis
Ginczek selbst war ein bisschen überrascht, dass er schon in Dortmund dabei sein durfte. „Ich hatte eher das Hannover-Spiel im Kopf - dass ich jetzt schon zehn Minuten auf dem Rasen stehen konnte, freut mich persönlich riesig, jedoch mit einem Sch…-Ergebnis“, meinte der ehrgeizige Angreifer.
Bilder zum Bundesligaspiel Borussia Dortmund - VfL Wolfsburg
Sechs Tore und fünf Vorlagen hat Wolfsburgs Nummer 33 auf ihrem Konto stehen. Nach etwas Anlaufzeit war der der 27-Jährige ein Fixpunkt im VfL-Spiel, weil Ginczek nicht nur für Tore und Torvorlagen, sondern auch für bedingungslosen Einsatz steht. Er lässt sich nie hängen – und das war auch in den vergangenen Tagen und Wochen in der Reha nicht anders. Es sei zwar nie einfach gewesen, „da gibt‘s halt immer Höhen und Tiefen“, aber diese Quälerei ist vorbei, Ginczek ist zurück.
Ginczek darf auf mehr hoffen
Gut zehn Minuten waren es in Dortmund, am Samstag im Derby gegen Hannover dürften es schon mehr sein. Trainer Bruno Labbadia: „Wir hatten das Gefühl, das Spiel über ihn entscheiden zu können. Nach seiner Einwechslung stand Dortmund noch tiefer. Für Daniel ist es wichtig, dass er wieder die ersten Minuten gespielt hat. Wir werden ihn langsam ranführen.“



Sieben Spiele hat der VfL in dieser Saison noch vor der Brust. Sieben packende Spiele, denn trotz der Niederlage sind die Wolfsburger weiterhin im Kampf um die europäischen Plätze dabei. Wie fit ist Ginczek schon? „Bei hundert Prozent kann er noch nicht sein“, sagt Labbadia, aber: „Es ist gut, dass er wieder eine Alternative ist.“
Wenig Zeit für den Stürmer
Eine mit bald hundert Prozent. „Ich versuche noch top fit zu werden, ich weiß aber auch, dass die Saison nicht mehr so lang ist“, so Ginczek, der nach der Niederlage in Dortmund „eher traurig über das Ergebnis“ war „als stolz auf mein Comeback“.
Ein Comeback beim BVB, der jetzt wieder Tabellenführer ist. Bleibt die Frage: Wem drückt Ginczek in Sachen Titelrennen die Daumen? Den Dortmundern oder den Bayern? Für Ginczek ist das keine Frage. „Ich komme von hier, wohne nicht weit weg von hier, Dortmund war mein erster Profiverein - natürlich drücke ich eher dem BVB die Daumen als den Bayern.“