VfL-Retter Labbadia stand auf der Dachterrasse des VfL-Centers, als er sich die Frage stellte: "Müssen wir in der Vorbereitung eigentlich wegfahren?" Es dauerte nicht lange, bis er zu dem Entschluss kam, doch lieber "die Gegebenheiten hier" nutzen zu wollen. Allerdings: Weniger anstrengend wird's für Maximilian Arnold und Co. deshalb in dieser Vorbereitung nicht.
Denn Labbadia plant eine oder zwei "Intensivwochen" für die Vorbereitung. Was sich dahinter verbirgt, beschrieb der 52-Jährige so: "In diesen Wochen kommen wir morgens früh zusammen und gehen erst abends auseinander. Mit der Begründung, dass die Spieler abends in ein schönes Restaurant oder in den Biergarten gehen können. Das gehört auch dazu, um ein gutes Gefühl zu haben." Solche Tage sollen auch dem Teambuilding helfen. Nach dem Klassenerhalt hatte der VfL-Trainer verstärkt davon gesprochen, dass gerade in diesem Bereich viel mehr gemacht werden müsse im Klub. Rahmen seien dafür geschaffen worden, fügte der Trainer hinzu.
Seit dem 1. Juli vereinslos: Diese Elf sucht einen neuen Verein.
Priorität hat natürlich die schweißtreibende Arbeit auf dem Platz. Und auf dem Hügel der Leiden (hat zwei Rampen für Sprints, die Treppenstufen sind bis zu 50 Zentimeter hoch), den VfL-Meistertrainer Felix Magath bauen ließ. Viele seiner Nachfolger hatten den Hügel jedoch nicht für ihre Trainingsarbeit gebraucht, unter Labbadia-Vorgänger Martin Schmidt wurde er ab und an wieder genutzt, auch Labbadia wird das tun. Der Trainer: "Wir wollen in der Vorbereitung an der Dynamik arbeiten, an schnellen Dingen. Es geht ja nicht nur darum, Spieler zu quälen, sondern Dinge vorzubereiten. Der Hügel, aber auch die Plätze, die wir haben, sind fantastisch." Es passe diesmal einfach besser, nicht wegzufahren. "Kann sein, dass wir es nächstes Mal wieder anders machen und wegfahren", sagte Labbadia. "Ich bin kein Freund davon, zweimal ins Trainingslager zu fahren. Es ist die schönste Jahreszeit, und du hängst drei Wochen im Hotel ab."