Noch antwortet er auf Englisch. „Aber in der nächsten Woche fange ich mit dem Deutschkurs an“, sagt Joao Victor schon auf Deutsch und lächelt dabei. Am Montag (18.30 Uhr), im DFB-Pokal beim Halleschen FC, könnte der neue Flügelspieler, den der VfL Wolfsburg vom Linzer ASK geholt hat, erstmals ein Pflichtspiel für die Wölfe absolvieren – wenn ihn Trainer Oliver Glasner spielen lässt. Denn mit Josip Brekalo hat Joao Victor einen hoch motivierten Konkurrenten im Nacken.
Jeder kann sich präsentieren
Joao Victor oder Brekalo? Es kann nur einen geben… Bei der 120-Minuten-Generalprobe am Samstag gegen Nizza hatte der schnelle Brasilianer von Beginn an spielen dürfen – in einer vermeintlichen Startelf für den Auftakt. Wie immer auf dem linken Flügel. Brekalo durfte nach einer Stunde ran und traf prompt sehenswert. „Wir geben beide unser Bestes, der Trainer wird entscheiden“, sagt der Neuzugang und betont: „Wir sind zwar Konkurrenten, aber außerhalb des Platzes sind wir Freunde, wir verstehen uns wirklich gut.“



In Linz war Joao Victor bei Glasner gesetzt, in Wolfsburg jedoch ist die Konkurrenz viel größer. Das spürt der Neuzugang, der Brekalo als seinen härtesten Konkurrenten bezeichnet. „Josip ist ein guter Spieler, er ist Nationalspieler, er ist jung, hat viel Potenzial“, sagt der 25-Jährige, für den die Vorbereitung „gut gelaufen“ ist: Joao Victor hat selbst getroffen und er hat Tore vorbereitet.
"Verständnis kann noch besser werden"
„Ich konnte jeden Tag trainieren, war nie verletzt, physisch ist alles gut, aber das Verständnis mit meinen Kollegen auf dem Platz kann noch besser werden, das braucht noch ein bisschen“, sagt er selbstkritisch.
Sieben Testspiele hat der VfL absolviert, keines verloren, die Generalprobe gar mit 8:1 gewonnen. Aber die Bodenhaftung verliere jetzt keiner, so Joao Victor. „Wir haben es gut gemacht, das war gut fürs Selbstbewusstsein“, sagt die neue Nummer 40 der Wolfsburger einerseits. Gleichwohl betont der Offensivmann: „Wir müssen das neue System des Trainers noch mehr verinnerlichen.“ Für ihn sei das zwar ein bisschen einfacher, weil er mit Glasner schon zusammengearbeitet hatte, „aber die Spieler hier sind sehr schnell im Kopf“.
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Am Montag steigt das erste Pflichtspiel der neuen Saison. „Wir sind bereit“, betont der Ex-Linzer, der den Fußball so liebt und sich damit auch in seiner Freizeit beschäftigt.
Joao Victor schaut viel Fußball im TV, er liest aber auch viel darüber. „Ich mache das immer – für mich ist es wichtig zu wissen, wer gegen mich verteidigen könnte“, erzählt der Brasilianer schmunzelnd. „Ich weiß, dass Halle ein Drittligist ist und kenne einige Spieler, sie spielen mit einer Dreierkette in der Abwehr – das ist ein robustes Team. Wir müssen vorn die Räume finden, um unsere Geschwindigkeit ausspielen zu können“, betont Joao Victor – und hofft, dass er wie schon gegen Nizza beginnen darf.