Sie laufen und laufen und laufen – beim 2:1 gegen Köln am ersten Spieltag hatten die VfL-Profis etwa fünf Kilometer mehr auf dem Tacho als die Kicker des Aufsteigers, beim 3:0 in Berlin waren Josuha Guilavogui und Co. sechs Kilometer mehr gelaufen als die Hertha-Spieler. Starke Werte, die braucht es auch am Samstag (15.30 Uhr), wenn der Wolfsburger Fußball-Bundesligist nun Aufsteiger SC Paderborn zu Gast hat – zum Duell der Laufziegen.
Roussillon ist beeindruckt vom lauf-intensiven Glasner-Fußball
233,3 Kilometer haben die VfL-Spieler in den beiden ersten Partien der noch jungen Saison insgesamt schon in den Beinen – und stehen damit hinter Bayer Leverkusen (242,2 km) auf Platz zwei. Auf Rang drei folgt Paderborn mit 232,3 Kilometer nach zwei Partien. Zum Vergleich: Nach den ersten beiden Spielen der vergangenen Spielzeit hatten die Wolfsburger sechs Kilometer weniger zurückgelegt – und dennoch zeichnete gerade die Laufstärke das Ex-Team des ehemaligen VfL-Trainers Bruno Labbadia aus. „Ich habe noch nie in solch einer laufstarken Mannschaft gespielt. In Frankreich gibt es solche Mannschaften nicht“, meinte VfL-Linksverteidiger Jerome Roussillon schmunzelnd. Bei seinem Ex-Verein HSC Montpellier sei der pfeilschnelle Außenverteidiger zwar auch viel gerannt, „aber da musste ich nicht so viel nach hinten arbeiten“.
Die starke Laufleistung als VfL-Plus! „Das Läuferische war auch im vergangenen Jahr unsere Stärke. Wir hatten im vergangenen Sommer eine ganz harte Vorbereitung. Jetzt wollen wir diese starke Physis beibehalten“, so Guilavogui, der diese Komponente für zwingend erforderlich hält. „Wir müssen unsere Zweikämpfe gewinnen und mehr laufen als die Gegner – nur dann bekommen wir Räume und dann sind wir für die Gegner gefährlich. Unsere Stärke ist eben unsere Physis und diese Top-Laufbereitschaft.“
Das ist der VfL-Spielpan für die Hinrunde 2019/20
SC Paderborn erarbeitet sich viele Chancen
Beim Sieg bei Hertha BSC waren Maximilian Arnold (11,41 km), Wout Weghorst (11,37 km) und Robin Knoche (10,88 km) die laufstärksten VfLer, Klaus Gjasula (11,93 km), Sven Michel (11,57 km) und Sebastian Vasiliadis (11,3 km) wiederum waren top in dieser Statistik beim 1:3 des SCP gegen Freiburg. Im November 2018 hatten die Wolfsburger zuletzt gegen Paderborn gespielt - ein Testspiel, das mit 1:3 verloren wurde. „Eine sehr aggressive und sehr laufstarke Mannschaft“, erinnert sich Guilavogui und spricht über Steffen Baumgart, den Paderborner Trainer, der einst auch mal für den VfL auf Torejagd gegangen war. „Ein Trainer, dem es nicht so wichtig ist, wie viele Gegentore sein Team bekommt - wichtig ist ihm, das Spiel zu gewinnen.“
Mit Rennen, das zeigt der Statistikvergleich zwar auch, gewinnt man nicht unbedingt Spiele. Schließlich haben sich die Paderborner die Zunge aus dem Hals gerannt, aber nicht einen einzigen Punkt geholt. Jedoch: Um zu gewinnen, braucht es Chancen, und die haben sich die laufstarken Ostwestfalen reichlich erspielt. Die offizielle DFL-Statistik zählte beim 1:3 gegen Freiburg 15:9 Torschüsse für den Aufsteiger. Sprich: Die Laufleistung hat Aussagekraft, die Punkteausbeute nicht unbedingt. Der VfL muss gewarnt sein.
Der Test gegen den SCP war vielleicht genau die richtige Warnung! Diesmal will der VfL als Sieger vom Platz gehen und damit einen Start-Rekord (drei Siege zu Beginn einer Bundesliga-Saison schaffte der VfL noch nie) aufstellen. Guilavogui: „Wir wollen mit einem guten Gefühl in die anschließende Länderspielpause gehen. Wir wissen, dass wir in Berlin ein gutes Spiel gemacht haben. Jetzt wollen wir die drei Punkte zu Hause holen.“ Beim Duell zweier Laufziegen...



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