Es schien so, als ob Arnold diese Sätze schon länger auf der Zunge lagen, nur der Zeitpunkt nie der richtige war, sie auszusprechen. In Frankfurt tat er es. Es geht ihm um Wertschätzung, um fehlende Lobby. Im vergangenen Sommer hatte der VfL ihm Yannick Gerhardt vor die Nase gesetzt, im Winter wurde Riechedly Bazoer geholt, in diesem Sommer Ignacio Camacho. Aber: Egal, wie die defensiven Mittelfeldspieler beim VfL auch hießen, am Ende hatte Arnold die Nase vorn.
In Frankfurt spielte er erstmals in dieser Saison von Beginn an und nutzte seine Chance. Arnold: „Ich verlerne das Fußballspielen nicht.“ Und: „Es ist schon etwas nervig, sich neu zu beweisen, macht aber den Charakter immer stärker. Man kriegt irgendwie immer mehr so eine Leck-mich-am-Arsch-Haltung, die vielleicht in der einen oder anderen Situation ganz gut ist.“ Arnold, der immer mal wieder einen lockeren Spruch raushaut, wirkte beim Thema fehlende Wertschätzung plötzlich ganz ernst. Er wiederholte: „Es ist schade, wenn man sich immer wieder aufs Neue beweisen muss.“
Dass er jetzt wieder zurück ist, freute nicht nur ihn, sondern auch die Fans, die Wolfsburgs Nummer 27 lieben. Für viele Anhänger war es unverständlich, dass Arnold in Sachen Vize-Kapitän so gar keine Rolle spielte. Jonker entschied sich für die beiden Neuzugänge Ignacio Camacho und Paul Verhaegh als Stellvertreter von Gomez. Enttäuscht sei er nicht gewesen, dass er da keine Rolle gespielt habe, sagte Arnold einerseits. Er sagte aber auch: „Es hätte mich gefreut, wenn ich unter den ersten Drei gewesen wäre.“ Arnold fügte schmunzelnd hinzu: „Doch meine Klappe mache ich sowieso auf. Wer nicht läuft, kriegt etwas zu hören von mir, wenn ich nicht laufe, kriege ich was zu hören – insofern ist alles gut.“
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