Fortsetzung mit Geisterspielen, Abbruch und Wertung via Quotient sowie Fortsetzung ab dem 1. September: Das sind die drei Möglichkeiten, die der Norddeutsche Fußball-Verband allen 18 Regionalligisten zur Auswahl stellt. So will sich der Verband seit Montagabend (4. Mai) ein Meinungsbild der Klubs einholen, bis Mittwoch (7. Mai, 12 Uhr) haben die Vereine Zeit zu antworten. Mit dem Prozedere ist Thiam allerdings nicht einverstanden.
„Wir wundern uns schon über den jetzigen Vorgang. In den letzten Wochen gab es keine Kommunikation zwischen den Vereinen und dem Verband und auf einmal sollen wir uns innerhalb von zwei Tagen für eine vorgeschlagene Variante entscheiden. Die Vereine wurden bisher nicht mit ins Boot geholt“, kritisiert er und legt nach: „Vom Verband hat man in letzter Zeit wenig über die Regionalliga Nord gehört. Das kommt alles sehr plötzlich.“



Deshalb will Thiam auch keine der möglichen Optionen ankreuzen, eine favorisierte Lösung gibt es nicht. Bei einem Abbruch hätte der VfL einen schlechteren Punkteschnitt als Lübeck, würde den Aufstieg verpassen. „Wir müssen die Gespräche suchen bevor wir über eine solch wichtige Sache abstimmen“, sagt Thiam. „Wir fühlen uns als Verein im Verband nicht gut repräsentiert.“
Vorschlag Nummer eins, für den sich die Vereine in der Umfrage mit „Stempel und rechtsverbindlicher Gegenzeichnung des Vereins“ entscheiden können, sieht Partien unter Ausschluss der Öffentlichkeit vor. Neben dem VfL wird es wohl auch andere Vereine geben, die ihren Bogen ohne Kreuz an den Verband zurücksenden. Vor allem die „rechtsverbindliche Gegenzeichnung des Vereins“ stößt einigen sauer auf, darunter Staffelkonkurrenten HSC Hannover.
„Wir sprechen über eine Umfrage und nicht über einen Beschluss“, sagt dessen Manager Frank Kittel, der außerdem eine ähnlich Meinung wie Thiam vertritt: „Wochenlang schert sich niemand um unsere Meinung, und dann haben wir nicht einmal drei Tage für eine Antwort Zeit.“