Es war eine Mega-Rotation, die VfL-Trainer Oliver Glasner für das Spiel beim SC Freiburg (1:1) vorgenommen hat. Auf sieben Positionen wollte der Österreicher sein Team ursprünglich verändern, und dann verletzte sich Keeper Koen Casteels beim Aufwärmen. So war Tausch Nummer 8 unumgänglich. Doch dabei wird es nicht bleiben, auch in den nächsten Wochen wird der Wolfsburger Fußball-Bundesligist immer wieder ordentlich rotieren.
Renato Steffen, Maxence Lacroix, Jerome Roussillon, Xaver Schlager, Omar Marmoush, Admir Mehmedi und sogar Torjäger Wout Weghorst saßen erst einmal auf der Bank. Dafür begannen Felix Klaus, Jay Brooks, Paulo Otavio, Yannick Gerhardt, Josip Brekalo, Daniel Ginczek - und Yunus Malli. Besonders das Comeback des türkischen Nationalspielers war eine Riesenüberraschung - es war das erste Pflichtspiel in dieser Saison für den Spielmacher. Wieso fiel die Wahl auf ihn? Glasner: "Sein Fitnesszustand und wie er sich in der Vorbereitung präsentiert hat, haben mich überzeugt. Yunus hat in Köln ein Tor erzielt und gute Assists gehabt." Und in Freiburg startete er mit zwei tollen Pässen in die Tiefe ins Spiel, doch danach kam leider wenig. Doch Glasner lobte auch die Einstellung des Offensivmanns. "Er hat sich voll reingeworfen und versucht, die Vorgaben umzusetzen."
Doch Malli war nur einer von insgesamt acht Neuen in der VfL-Startelf. "Wenn du mit den Jungs sprichst, geht‘s immer, sie wollen immer auf den Platz. Das ist schön, aber manchmal muss ich die Spieler auch schützen", erklärt Glasner seine Mega-Rotation. Doch es war dem Team durchaus anzumerken, dass es "noch nie in dieser Formation zusammen trainiert" hat. Die Defensive war wacklig, vorn fehlte die Durchschlagskraft und die Abstimmung passte kaum. Dennoch kniete sich der VfL rein, ackerte für das Unentschieden. "Ich bin sehr zufrieden, mit welcher Mentalität die Jungs um den Punkt gekämpft haben", lobte Glasner anschließend.
Bitter: Eigentlich wollte der Coach seine Jungs, die nun in Freiburg das fünfte Pflichtspiel binnen zwei Wochen bestritten haben, vor Verletzungen schützen. Doch Joao Victor traf es dennoch."Bei ihm sieht es so aus, als wäre da etwas Muskuläres in den Adduktoren. Das schmerzt natürlich in unserer intensiven Phase", bedauert Glasner. Der Flügelspieler musste kurz nach der Pause runter.
Und wie sieht's bei Casteels aus? Eine Diagnose konnte der Trainer nach Schlusspfiff noch nicht stellen."Das müssen wir noch abklären und wir hoffen, dass es nichts Schlimmeres ist." Pervan hatte ihn vertreten, leicht war das nicht: "Es ist nicht optimal, sich darauf einzustellen, weil du dir einen gewissen Ablauf wünscht. Aber es war nicht das erste Mal. Ich habe versucht, die Situation so anzunehmen und der Mannschaft Sicherheit zu geben." Aufatmen können die Wolfsburger hingegen bei Otavio, der "quasi k.o. geschossen" wurde, wie es Glasner nannte. "Aber da ist alles in Ordnung." Der Rechtsverteidiger hatte einen Schuss von Baptiste Santamaria abbekommen.
Die Belastung bei den Wolfsburgern ist hoch, schon am Donnerstag (Anstoß 20.45 Uhr, live auf Sport1) geht's für den VfL weiter. Dann muss das Team in den Play-Offs der Europa League bei AEK Athen ran. Um keine weiteren Ausfälle zu riskieren, kündigte Glasner schon jetzt weitere Rotationen an: "Es wird auch nicht anders als mit Rotation in den nächsten Wochen gehen, gerade dann, wenn wir uns für die Gruppenphase der Europa League qualifizieren." Und darum geht's für Maximilian Arnold und Co. im nächsten Schritt.
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