Die lange Serie der gegentorlosen Spielminuten begann für den VfL gegen Leipzig – und sie endete auch gegen Leipzig. Die 0:2-(0:0)-Niederlage am Mittwochabend bei RB Leipzig im Viertelfinale des DFB-Pokals machte zudem die Hoffnungen des Wolfsburger Fußball-Bundesligisten auf den zweiten Cup-Sieg nach 2015 zunichte. Die Rasenballer, für die Yussuf Poulsen und Hee-Chan Hwang trafen, stehen nun als einziges Team aus den Top Vier der Liga noch im Halbfinale und sind damit Pokalfavorit.
Es war 22.07 Uhr, als Koen Casteels mal wieder ein lange nicht gekanntes Gefühl hatte - er musste einen Ball aus dem Netz holen. Der gerade eingewechselte Alexander Sörloth hatte Poulsen geschickt, der Däne setzte sich gegen Xaver Schlager durch und schloss ab. Casteels war gegen den leicht abgefälschten Schuss chancenlos, zuvor hatte er in der 12. Minute noch sensationell pariert, als Christopher Nkunku aus kurzer Distanz einköpfen wollte, 20 Minuten später stand Justin Kluivert beim vermeintlichen Führungstor im Abseits. Und kurz nach der Pause klärte er mit Fußabwehr gegen Poulsen.
Die längsten Zu-Null-Serien der Bundesliga
Seine zweite Top-Chance nutzte Poulsen - und ist nun der Nachfolger seines Vereinskollegen Willi Orban, der im Januar für das bis Mittwochabend letzte VfL-Gegentor gesorgt hatte - in der Liga. Dort kann Casteels die Zu-Null-Serie noch weiter ausbauen, bisher steht er bei 666 Minuten, nächster Gegner ist am Samstag 1899 Hoffenheim. Die Pflichtserie ohne Treffer gegen den VfL endete dagegen nun nach 818 Pflichtspielminuten.
Für den VfL war es nach dem EL-Quali-Aus in Athen und den Liga-Pleiten bei den Bayern und in Dortmund erst die vierte Pflichtspiel-Niederlage überhaupt in dieser Saison. Und sie sorgte dafür, dass sich gleich mehrere kuriose Serien fortsetzen: Zum dritten Mal in Folge scheiterten die Wolfsburger an RB Leipzig - und überhaupt gab es jetzt in zehn Jahren nur vier verschiedene Teams, die den VfL aus dem Pokal kickten: Bayern, Dortmund, Schalke – und eben Leipzig.
Alles hätte diesmal anders kommen können, wäre Wout Weghorst nicht das Elfer-Pech treu geblieben. Schon im Achtelfinale war er per Strafstoß gescheitert, konnte aber den Nachschuss zum Siegtreffer verwandeln. Diesmal setzte er nach Standbein-Ausrutscher den Ball beim Stand von 0:0 weit drüber. „Bisschen Glück für uns, dass der nicht reingeht“, gab RB-Chef Oliver Mintzlaff zu.
RB wird nun so immer mehr zum Pokal-Angstgegner für den VfL, im fünften Duell war es nun schon die vierte Wolfsburger Niederlage insgesamt (darunter ein 1:6 im Oktober 2019), den einzigen Sieg gab es vor sechs Jahren (2:0 in Leipzig) - und anschließend wurde der VfL Pokalsieger. Und: Weil der Klub aus Sachsen noch sehr jung ist, hat er in seiner Vereinshistorie überhaupt erst 24 Pokalspiele absolviert - jedes fünfte davon gegen Wolfsburg.
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