11. September 2019 / 12:33 Uhr

VfL Wolfsburg zurück in Europa: Arnold hat's "viel zu lange" gedauert

VfL Wolfsburg zurück in Europa: Arnold hat's "viel zu lange" gedauert

Marcel Westermann
Wolfsburger Allgemeine / Aller-Zeitung
Maximilian Arnold (Note: 4): Der frisch gebackene Papa war gewohnt passsischer, schlug den Freistoß beim Abseits-Tor in der 14. Minute punktgenau auf Weghorst. Aus der Distanz zeigte er zweimal seine Stärken im Abschluss, zwingende Ideen für die Angriffe seines Teams hatte er aber selten.
 
Heiß auf die Europa League: VfL-Eigengewächs Maximilian Arnold (r.). © (c) dpa-Zentralbild
Anzeige

Maximilian Arnold war neben Josuha Guilavogui einer der beiden einzigen Akteure aus dem aktuellen Kader, die beim bisher letzten Auftritt des Wolfsburger Fußball-Bundesligisten im internationalen Geschäft in der Startelf standen. Sowohl beim Hin- als auch beim Rückspiel des Champions-League-Viertelfinals der Saison 2015/16 gegen Real Madrid lief der Mittelfeldmann von Beginn an auf. Jetzt kehrt Arnold mit dem Klub nach Europa zurück - und kann's kaum erwarten.

Die beiden Partien gegen Real werden die Profis und die Fans wohl niemals vergessen. Mit 2:0 hatten die Wolfsburger das Hinspiel zu Hause gewonnen. Ricardo Rodriguez traf per Foulelfmeter zur Führung, ebenjener Arnold erhöhte wenig später mit einem Linksschuss nach Vorarbeit von Bruno Henrique. Das Rückspiel ging durch einen Dreierpack von Cristiano Ronaldo verloren, der VfL war ausgeschieden. Koen Casteels und Robin Knoche saßen damals auf der Bank. Dreieinhalb Jahre ist dieses Ereignis inzwischen her. In dieser Zeit musste der Klub zweimal sogar um die Erstliga-Zugehörigkeit bangen, sicherte den Klassenerhalt erst in der Relegation - aber auch das ist Geschichte.

Anzeige

Nach einer starken Saison ist der VfL zurück auf der europäischen Bühne. In der Europa League wollen die Wolfsburger angreifen. "Wir haben drei Jahre lang fast nur am Wochenende gespielt. Ich freue mich richtig auf die internationalen Spiele, ich bin richtig heiß", fiebert Arnold den Abendspielen entgegen. "Darauf haben wir viel zu lange gewartet." Die Gruppenphase gilt es zu überstehen, das hat sich die Mannschaft vorgenommen. Ob mehr drin ist, hängt dann von der Auslosung ab. Als Favorit auf den Gruppensieg sieht Arnold die Wolfsburger aber definitiv: "Wenn man die vergangene Saison gesehen hat, sind wir das. Und von den Ligen her, ist Deutschland die mit dem höchsten Niveau." Mit dem ersten Gegner PFK Oleksandria (19. September, 21 Uhr) hat sich das Eigengewächs allerdings noch nicht beschäftigt. "Es ist zwar eine Floskel, aber ich schaue wirklich von Spiel zu Spiel."

Die meisten Bundesliga-Spiele für den VfL Wolfsburg

Die VfL-Dauerbrenner in der Bundesliga Zur Galerie
Die VfL-Dauerbrenner in der Bundesliga ©

Und da wartet zunächst am Freitagabend (20.30 Uhr) die Partie bei Fortuna Düsseldorf. "Die werden uns viel den Ball überlassen", glaubt Arnold. "Mal sehen, wie wir damit umgehen werden." Dazu kommt, dass der VfL auf einigen Positionen wechseln muss. John Anthony Brooks droht wegen muskulären Problemen auszufallen, Guilavogui kämpft mit Magenproblemen, Xaver Schlager muss mit seinem Knöchelbruch auf jeden Fall passen. "Das ist nicht ganz so einfach für uns, aber wir haben auf der Bank starke Alternativen", betont Arnold, der voraussichtlich - wie in der abgelaufenen Saison des Öfteren - in Düsseldorf neben Yannick Gerhardt auflaufen wird. "Ich weiß, was er macht und wohin er läuft. Wir ergänzen uns ganz gut", sagt der 25-Jährige.

Alternative zu Gerhardt wäre Elvis Rexhbecaj. Wie unterscheiden sich die beiden? Arnold: "Yannick macht mehr Tiefenläufe als Elvis, finde ich. Sonst gibt es keine großen Unterschiede."

Anzeige
Mehr zum VfL Wolfsburg

Klar ist jedenfalls: Mit einem Sieg bei der Fortuna würde der VfL zumindest für eine Nacht Platz eins übernehmen. Für Arnold ist das aber kein Thema. "Die drei Punkte wären natürlich wichtig und Platz eins wäre super, aber ich schaue überhaupt nicht auf die Tabelle. Wir müssen auch die Kirche im Dorf lassen", so der frischgebackene Papa.