Unzählige Videos von Fanmärschen in WM-Gastgeberland Katar sorgen aktuell für Spott im Netz. Besonders authentisch wirken die Anhänger auf den Bildern nicht. Es soll sich bei den Menschen um sogenannte "Fake-Fans" handeln. Die ARD hatte bereits unter Berufung auf ein Schreiben des WM-Organisationskomitees an Fans berichtet, dass der umstrittene Gastgeber neben Flügen und Unterkunft auch ein Taschengeld in Höhe von umgerechnet 70 Euro pro Tag an die "Fake-Fans" zahlt. Rund 450 Anhänger aus 59 Ländern seien an der Aktion beteiligt.
Auf den TikTok-Videos ist zu sehen, wie Menschen mit Trikots, Fahnen und Schals der jeweiligen Nationen durch die Straßen von Katar ziehen. Orientalische Klänge bei den angeblichen argentinischen oder auch englischen Fans sorgen für große Verwunderung auf Twitter. "Die englischen Hools haben sich auch ein wenig verändert", schreibt ein User. Ein anderer Nutzer kommentiert: "Der eine hat den Brief nicht richtig gelesen und ist im Barcelona-Dress gekommen."
Dem SPORTBUZZER, dem Sportportal des RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND), liegt zu diesem Thema eine Stellungnahme des Supreme Committee (SC) vor. Das Organisationskomitee bestätigt darin finanzielle Zuwendungen, weist aber zurück, dass es sich um "gekaufte" Anhängerinnen und Anhänger handelt.
"Boycott Qatar" in der Bundesliga
Die "echten" Fans hatten beispielsweise erst am vergangenen Wochenende in den Bundesliga-Stadien gegen die umstrittene WM in Katar protestiert. Anhänger von Hertha BSC in der Ostkurve des Olympiastadions hielten beispielsweise am Samstag Plakate mit der Aufschrift "Boycott Qatar" hoch. Die Initiative "Boycott Qatar 2022" hatte vor gut einer Woche alle Fußballfans dazu aufgerufen, ihre Ablehnung gegen das Turnier in Katar zu demonstrieren. Die Initiative richtet sich an Anhänger von der Bundesliga bis zur Kreisklasse.
Katar steht vor der WM vom 20. November bis 18. Dezember seit langem wegen Menschenrechtsverstößen und des Umgangs mit Arbeitern aus anderen Ländern in der Kritik. Die Regierung des Emirats verweist auf eigene Reformen und weist große Teile der Kritik zurück.
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