24. März 2022 / 20:34 Uhr

Viele Tore, aber auch jede Menge Redebedarf in Luckenwalde

Viele Tore, aber auch jede Menge Redebedarf in Luckenwalde

Sport Lucki
Märkische Allgemeine Zeitung
Lucas Vierling (2. v.l.) brachte den FSV 63 Luckenwalde am Mittwochabend nach Flanke von Aaron Bogdan mit 1:0 in Führung.
Lucas Vierling (2. v.l.) brachte den FSV 63 Luckenwalde am Mittwochabend nach Flanke von Aaron Bogdan mit 1:0 in Führung. © Frank Neßler
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Regionalliga Nordost: FSV 63 Luckenwalde trennt sich vom Nachwuchs des Bundesligisten 1. FC Union Berlin in einem Test nur 4:4 unentschieden.

Steve Müller schüttelte am Mittwochabend einige Male den Kopf. Was er sah, gefiel ihm überhaupt nicht. Immer wieder versuchte der 36-jährige Co-Trainer, der den positiv auf Corona getesteten Luckenwalder Chefcoach Michael Braune an der Linie vertrat, insbesondere in der zweiten Halbzeit seine Leute auf dem Rasen mit dem einen oder anderen Ruf ins weite Rund wach zu rütteln und sie daran zu erinnern, das Testspiel gegen die U19-Vertretung des Bundesligisten 1. FC Union Berlin bitte doch etwas ernster zu nehmen.

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Dies gelang dem Co-Trainer des Gastgebers nur bedingt. Am Ende retteten sich die Luckenwalder Regionalligafußballer mit einem 4:4-Unentschieden über die Zeit und in ein für sie spielfreies Wochenende. Entsprechend fiel das Fazit von Steve Müller aus. „Es war schon sehr, sehr enttäuschend. Speziell in der zweiten Halbzeit“, so seine Einschätzung.

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Dabei begannen die Luckenwalder Regionalligafußballer ihr Training unter Wettkampfbedingungen vor 120 Zuschauern am Mittwochabend im Seelenbinder-Stadion durchaus verheißungsvoll. Mit frühem Pressing unterbanden sie den Spielaufbau der ballsicheren und schnellen Union-Talente. Als Lucas Vierling in der zehnten Minute die Hausherren nach präziser Flanke von Aaron Bogdan in Führung brachte, sah alles noch nach einer eher sicheren Angelegenheit für die gestandenen Viertligafußballer aus. Vierling hatte den erfolgreichen Angriff an der Mittellinie selbst eingeleitet.

Mitte der ersten Halbzeit zeigte sich die Defensive des FSV 63 zum ersten Mal anfällig. Der 17-jährige US-Amerikaner Malick Sanogo (20. Minute) genoss auf der linken Angriffsseite der Berliner seine Freiheiten und erzielte das 1:1. Davon zeigten sich die Luckenwalder unbeeindruckt. Dennis Rothenstein hatte nach prima Zuspielen zweimal die erneute Führung der Gastgeber auf dem Fuß. Er kam jedoch an Union-Schlussmann Simeon Hawwary nicht vorbei. Dies gelang erst Tim Göth (39.). Nach einem langen Ball erzielte er die 2:1-Halbzeitführung der Luckenwalder. Diese war jedoch gleich nach Wiederanpfiff Geschichte. Sanogo (46.) traf zum 2:2. In den Reihen des erfahrenen FSV 63 Luckenwalde lief von diesem Zeitpunkt an nicht mehr viel zusammen. Flotte Kombinationen waren eher selten. Das Toreschießen ging jedoch munter weiter. Batuhan Gögce (51.) erzielte die erste Führung der Nachwuchsfußballer von Union Berlin. Fast postwendend kamen die Luckenwalder durch einen präzisen und scharfen Flachschuss von Frederik Schmahl (54.) zum 3:3.

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"Zweite Halbzeit war eine absolute Katastrophe"

Anschließend waren die Gastgeber wieder besser im Spiel. Till Plumpe besaß zwei gute Kopfballgelegenheiten. Dem Treffer zum 4:3 der Luckenwalder ging ein Eckball voraus. Vierling (73.) köpfte ein. Kurz vor Schluss entwischte Sanogo zum dritten Mal in diesem Spiel der Luckenwalder Defensive. Der amerikanische U20-Nationalspieler erzielte den 4:4-Endstand.

„Die zweite Halbzeit war eine absolute Katastrophe“, schimpfte FSV-Co-Trainer Steve Müller. Er vermisste vor allem die Einstellung zum Spiel und zum Gegner bei den Luckenwaldern. „Es ist ein Unding, dass ein 17-Jähriger gegen eine gestandene Regionalliga-Männermannschaft drei Tore erzielt“, machte Müller seinem Ärger weiter Luft und fügte noch hinzu: „Wir haben andere Ansprüche, das sollte nie wieder passieren.“

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