Für Triathleten ist es derzeit fast so ein wenig, wie die berühmte Stecknadel im Heuhaufen zu finden: die Suche nach einem Wettkampf. Vier Eichsfelder Ausdauersportler aus Rhumspringe und den umliegenden Orten sind fündig geworden und hatten Glück, beim 37. Leipziger Triathlon starten zu können.
„Wir hatten uns schon im Januar angemeldet. Als dann der Lockdown kam, wurde das Meldefenster geschlossen. Man hatte die Wahl, seine Teilnahme zu stornieren oder abzuwarten und im Fall einer Absage, das Startgeld zu spenden“, berichtete Matthias Meise. Das Quartett behielt seine Plätze und gehörte zu den Glücklichen, die bei der Großveranstaltung rund um den Kulkwitzer See an Start gehen durften.
Starterfelder wurden halbiert
„Das war alles vorbildlich organisiert. Schon beim Abholen der Startunterlagen waren das Tragen von Masken und Abstandhalten Pflicht“, erzählt der Rhumspringer. Die Organisatoren hatten ihr Hygienekonzept schon einmal – beim Sonnenwende-Schwimmen an gleicher Stelle – erprobt. Im Juni und auch am vergangenen Wochenende lief alles wie geplant. Die jeweiligen Starterfelder für die Olympische Distanz und das Sprintrennen waren halbiert worden. Maximal 400 Teilnehmer waren für jeden Wettkampf zugelassen.
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Meise und Jens Würriehausen hatten für die Olympische Distanz mit 1,55 Kilometern Schwimmen, 40 Kilometern Radfahren und zehn Kilometern Laufen gemeldet. Am Morgen setzte der Regen ein, sodass vor allem das Radfahren zu einer Rutschpartie hätte werden können. Im Verlauf des Wettkampfes kam dann aber die Sonne heraus, trocknete die Straße ab, sodass es für die beiden Eichsfelder ein guter Wettkampf wurde. Nach einem „Rolling-Start“ beim Schwimmen, bei dem Gruppen von maximal 25 Schwimmern ins Wasser geschickt wurden, herrschte anschließend auch kein Gedränge in den Wechselzonen. „Da war genug Platz, außerdem waren die Zonen sehr großzügig auseinander gezogen“, berichtete Meise, der bereits 2016 und 2017 in Leipzig an den Start gegangen war und entsprechende Vergleichsmöglichkeiten hatte.
Gut zwei Minuten schneller als erhofft
Er hatte sich zum Ziel gesetzt, unter 2:30 Stunden die drei Disziplinen zu absolvieren. Nach 2:27,43 Stunden blieb die Uhr für ihn stehen. Damit belegte er im Gesamtklassement Platz 66 und wurde in seiner Altersklasse M50 Dritter. „Ich bin absolut zufrieden. Wir konnten ja nur das Radfahren und Laufen wie gewohnt trainieren, Schwimmen fiel ja lange Zeit flach. Dabei habe ich schon gemerkt, dass Kraft und Ausdauer gefehlt haben.“ Auch Würriehausen war zufrieden, als er auf Platz 208 nach 2:53,57 Stunden die Ziellinie passierte.



Erster und wohl auch letzter Triathlon 2020
Bevor sich die Schwestern Jennifer Ohnesorge und Simone Thiele auf die Sprintdistanz-Strecke machten, ging ein Unwetter über der Region nieder. Allerdings hatte das keine negativen Auswirkungen auf den Wettkampf. 600 Meter Schwimmen, 20 Kilometer Radfahren und fünf Kilometer Laufen absolvierten die beiden Triathletinnen dann wieder bei besten Bedingungen. Ohnesorge kam nach 1:27,17 Stunden auf Platz 27 der Gesamtwertung ins Ziel und wurde Dritte ihrer Altersklasse W40. Thiele benötigte gut zwei Minuten länger (1:29,53 Stunden) und erreichte Rang 40 unter allen gestarteten Frauen.
„Das war unser erster Wettkampf in diesem Jahr und wird wahrscheinlich auch unser letzter gewesen sein. Es wird ja alles abgesagt“, sagte Meise, der froh war, in Leipzig an den Start gehen zu können. 1984 hatte es dort die erste Konkurrenz gegeben, die zu DDR-Zeiten noch „Ausdauer-Dreikampf“ hieß.