Es war die Sensation im Achtelfinale des DFB-Pokals: Mit Viertligist Rot-Weiss Essen setzte sich der letzte verbliebene Amateurklub sensationell gegen Erstligist Bayer Leverkusen (2:1 n.V.) durch. Nur noch zwei Siege trennen den großen Underdog im deutschen Cup-Wettbewerb nun noch vom Endspieltraum in Berlin. Die erste von möglichen zwei Hürden: Zweitligist Holstein Kiel. Das steht seit der Auslosung am Sonntag fest. Essen umgeht damit deutlich schwierigere Aufgaben wie den BVB, Gladbach oder RB Leipzig. "Ich bin nicht unglücklich", kommentierte Essens Trainer Christian Neidhart die Viertelfinal-Paarung am Sonntag während der ARD-"Sportschau" in Köln.
"Einen Zweitligisten haben wir uns ein bisschen gewünscht", erklärte Neidhart weiter, betonte aber, dass sein Team "in jedem Spiel Außenseiter" sei - zumal Gegner Holstein Kiel im Laufe der diesjährigen Auflage bereits Titelverteidiger und Topfavorit FC Bayern München überraschend aus dem Wettbewerb kegelte. "Kiel hat auch etwas zu verlieren“, so der Essen-Coach. Nach dem Sieg gegen die Bayern in Runde zwei "will man ja nicht gegen eine Viertligisten verlieren".



Auch Vorstandsvorsitzender Marcus Uhlig zeigte sich mit dem Pokal-Los verhältnismäßig zufrieden, warnte jedoch gleichermaßen vor zu hohen Erwartungen. "Wir werden in dem Spiel größere Chancen haben, als wir gegen Wolfsburg oder Leipzig gehabt hätten. Wir dürfen aber nicht den Fehler machen, dass die Erwartungshaltung umkippt und man uns jetzt für favorisiert hält", wird der 49-Jährige auf der Vereinsseite zitiert. "Kiel ist eine Spitzenmannschaft der zweiten Liga, auch hier sind wir der Underdog und brauchen einen Sahnetag, um eine Chance zu haben."
Neidhart: "Von Losglück kann nicht die Rede sein"
Trainer Neidhart pflichtete Uhlig bei: "Von Losglück kann nicht die Rede sein. Kiel ist eine Top-Mannschaft in der 2. Liga mit Ambitionen aufzusteigen", sagte der Übungsleiter über den aktuellen Tabellenvierten der 2. Bundesliga. Für Essen ist die Partie dank der Sensation gegen Leverkusen das erste Pokal-Viertelfinale seit der Saison 1993/94, als man erst im Finale an Werder Bremen scheiterte. Am 2. oder 3. März - der genaue Termin des Spiels steht noch nicht fest - können die Essener einem erneuten Endspiel einen weiteren großen Schritt näherkommen.