Bei der SG Kästorf/Warmenau/Brackstedt hat sich vor der Saison viel geändert: Jede Menge neue Spieler, neue Trainer und auch ein neuer Kapitän - Mathias Unkart übernahm im Sommer die Binde des Wolfsburger Kreisligisten. Für ihn ist das Teamgefüge vor dem Hintergrund des Umbruchs besonders wichtig, "wir hatten im Sommer schließlich einen harten Schnitt. Es sind 13, 14 neue, junge Spieler ins Team gekommen", erklärt Unkart.
Mit 25 Jahren zählt der Mittelfeldmann zu den erfahreneren Spielern der SG, musste sich für die aktuelle Spielzeit aber trotzdem ein wenig umstellen. "Ich spiele seit dieser Saison als Sechser, war vorher eigentlich Innenverteidiger", sagt Unkart. "Durch die vielen Neuen sind wir dort aber sehr gut aufgestellt, also bin ich etwas nach vorn gerückt. Ich wollte mehr am Spiel teilnehmen." Allerdings: Die Übersicht war aus der Defensiv-Reihe etwas besser, findet Kästorfs Kapitän: "Es war von hinten etwas leichter, das ganze Spiel im Auge zu behalten."



Im Auge behält sich der Tabellen-Sechste derweil - wie viele andere Mannschaften - virtuell. "Wir sind regelmäßig über Whatsapp in Kontakt. Nach einem Monat im Lockdown hatten wir unser erstes Event, wir haben eine digitale Weihnachtsfeier mit einem virtuellen Escape Room gemacht", so Unkart. Auch das gemeinsame Training darf nicht fehlen: "Über die Teamfit-App bekommen wir von den Trainern jede Woche Ziele, mal geht es ums Laufen, mal ums Krafttraining", sagt Unkart. "Freitags gibt's ein virtuelles Workout per Video, auch mal mit einem Yoga-Trainer. Das wird gut angenommen. Bisher waren wir immer 15 bis 20 Mann."
Dabei freut sich der Kapitän über das Engagement von Coach Markus Wäke und Co-Trainer Sebastian Otte. "Ich muss die Trainer loben. Als wir gemerkt haben, dass der Lockdown länger dauern würde, haben wir gesagt, dass wir auch zusammen etwas machen müssen. Da kam die Initiative von den Trainern", so Unkart. "Und es ist alles super organisiert."
Der 25-Jährige betont zudem auch die Wichtigkeit seiner Teamkollegen. "Ich habe das Kapitäns-Amt formal, aber es haben viele in der Mannschaft etwas zu sagen. Wir haben auch einige junge Spieler in den Mannschaftsrat geholt, um den Draht zueinander zu haben", erklärt Unkart, der im Sommer zum Nachfolger von Nico Schreiber, der das Amt aus beruflichen Gründen abgegeben hatte, gewählt wurde.
Abseits des Rasens ist Unkart als Sachbearbeiter bei Volkswagen "gut eingespannt", aktuell im Homeoffice. Daneben findet Kästorfs Kapitän auch Zeit für Homeworkouts, "oder ich mache am Allersee mit einem Kumpel ein paar Läufe", so Unkart. Sport steht in seiner Freizeit hoch im Kurs, neben Fußball "spiele ich auch mit ein, zwei Leuten Tennis, das ist ja auch noch erlaubt."
Die etwas anderen Kapitäns-Tipps für die Corona-Zeit
Freizeit-Tipp: "Man kann die Zeit gut nutzen, um andere Sportarten für sich zu entdecken."
Serien-Tipp: "Auf Netflix interessiert mich gerade How To Get Away With Murder."
Film-Tipp: "Ich bin gerade in die Reihe der Marvel-Filme eingestiegen."