Nach Daniel Muniz dos Santos (von Regionalligist FSV Luckenwalde) und Henry Jose (von den A-Junioren des SV Babelsberg 03) hat Fußball-Brandenburgligist MSV Neuruppin das dritte und damit letzte Türchen seines „Adventskalenders“ aufgemacht. Hinter diesem verbarg sich Aaron Eichhorn, der vom Süd-Oberligisten Ludwigsfelder FC ins Ruppiner Land wechselt und ab 1. Januar spielberechtigt sein wird.
„Für diesen Schritt sprachen letztlich mehrere Faktoren“, verrät der 28-Jährige, „ausschlaggebend war aber vor allem, dass es mit dem neuen Trainer in Ludwigsfelde einfach nicht funktioniert hat, ich habe keine große Perspektive mehr gesehen“. Unter Aaron Müller, der Urgestein Volker Löbenberg an der Seitenlinie beerbte und seit dem Sommer das Sagen beim LFC hat, kam Eichhorn lediglich zu fünf Einsätzen – davon zweimal in der Startformation – in der fünfthöchsten Spielklasse. „Ich wollte Ludwigsfelde eigentlich nicht verlassen, es ist auch traurig, dass es so zu Ende gehen muss, aber es hätte nicht mehr wirklich viel Sinn gemacht für mich, die Entscheidung war alternativlos“, so Eichhorn.
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Das Fußball-Abc erlernte der Innenverteidiger, der 1,88 Meter misst, im Südosten der Mark – seiner Heimatregion. In der Jugend kickte der Rechtsfuß für Blau-Weiß Groß Lindow, Turbine Finkenheerd und später auf der Sportschule den Frankfurter FC Viktoria 91 (heute 1. FC Frankfurt) an der Oder. Auch im Herrenbereich kam Eichhorn ebenfalls schon rum: über den Eisenhüttenstädter FC Stahl, den FC Sylt und den FC Bergedorf in Hamburg zog es ihn aus beruflichen Gründen nach Potsdam. Der gelernte Bankkaufmann spielte drei Jahre für den Werderaner FC, ehe er seit 2016 für die Ludwigsfelder Mannschaft, mit der er 2018 den Sprung in die Oberliga schaffte, verteidigte.
Viereinhalb Jahre später startet ein neues Fußball-Kapitel – und zwar in der Fontane- und nicht in der Autobauerstadt: „Der MSV ist ein Verein mit einem klaren Ziel und einer klaren Philosophie. Die Mannschaft will in die Oberliga und ich bin bereit, dabei mitzuhelfen.“ Insgesamt vier Vereine streckten in den letzten Wochen die Fühler nach dem Defensivspezialist aus, Abteilungsleiter Stefan Prüfer wusste mit schlagfertigen Argumenten im Gespräch jedoch am meisten zu überzeugen. „Außerdem kenne ich Florian Matthäs aus gemeinsamen LFC-Zeiten noch sehr gut, wir haben in Potsdam zusammen in einer WG gelebt“, erklärt der dritte MSV-Winterzugang.
Am liebsten in der Innenverteidigung aktiv
Wann und vor allem wie die Spielzeit 2020/21 weitergeführt wird, ist wegen der Corona-Pandemie noch offen. Trotz der für alle Fußballer unschönen Situation sieht Aaron Eichhorn darin seine Chance: „Es wird quasi eine komplette Vorbereitung vor dem Re-Start geben, in dieser Zeit kann und will ich mich anbieten und mir einen Platz in der ersten Elf erkämpfen.“ Ob Dreier-, Viererkette oder als Abräumer vor der Abwehr: der Immobilienmakler ist für MSV-Coach Henry Bloch vielseitig einsetzbar, spielt aber am liebsten in der Innenverteidigung.
„Ich freue mich auf meinen neuen Verein, das tolle Drumherum im Volksparkstadion und hoffe, dass die Ziele erfüllt werden können“, betont Aaron Eichhorn, der mit dem MSV im Landespokal-Viertelfinale auf, na klar, den Ludwigsfelder FC trifft: „Das ist dann natürlich ein besonderes Spiel.“ Wann auch immer es stattfinden wird.
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