Dresden. Das Wetter wäre perfekt. An diesem Sonntag würde eigentlich der 23. Oberelbe-Marathon die Läuferinnen und Läufer in Scharen nach Sachsen locken. Wie viele andere Veranstaltungen musste der beliebte Landschaftslauf zwischen Königstein und Dresden bereits vor vier Wochen abgesagt werden.
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„Natürlich denkt man jetzt unterschwellig daran, aber inzwischen hatten wir ja Zeit, uns damit abzufinden“, meint Organisationschef Uwe Sonntag, der seither mit vielen Läufern telefoniert hat. „Wir haben dadurch viele Teilnehmer einmal auf andere Weise kennengelernt, ihre Anregungen, Wünsche oder auch Kritik entgegengenommen. Der überwiegende Teil zeigte sich sehr solidarisch und hat Verständnis, dass wir die Anmeldegebühren nicht zurückzahlen können. Bei vielen war auch herauszuhören, wie sehr sie sich auf den Lauf gefreut hatten. Das tat natürlich gut zu hören“, so Sonntag, dem dennoch rund zwei Drittel der diesjährigen Anmeldegelder fehlen und zwei Drittel der Sponsorengelder, weil die Corona-Krise auch einige der Partnerfirmen hart trifft.
Organisationschef ruft zu einem „Homerun“ auf
„Würden wir jetzt allen die Hälfte des Startgeldes zurückzahlen, müssten wir Insolvenz anmelden. Das wäre es dann mit dem Oberelbe-Marathon, denn wir sind nicht in der Lage, bei unserem eng gestrickten Budget Rücklagen zu bilden“, erläutert Sonntag, der von der Organisation der Veranstaltung seinen Lebensunterhalt bestreitet und sich nun einen anderen Job suchen will.
Noch verbliebene Gelder werden in die Vorbereitung für den Oberelbe-Marathon 2021 fließen, der für den 25. April geplant ist. Freuen dürfen sich zumindest die registrierten Teilnehmer für dieses Jahr, denn inzwischen sind die Medaillen da und werden an alle verschickt. Und kurz vor dem eigentlichen Lauftermin ruft der Organisationschef zu einem „Homerun“ auf. „Damit die Vorbereitungen für die Läufer nicht ganz umsonst waren, können sie bis zum 3. Mai auf einer Distanz ihrer Wahl einen OEMHomeRun absolvieren und sie bekommen dafür am Ende eine Finisher-Urkunde“, erläutert Sonntag, der allerdings eine dringende Warnung ausspricht: „Alle Verbote von Menschenansammlungen bestehen weiterhin. Deshalb sollte auf jeden Fall die Originalstrecke gemieden werden, denn es wird strikt kontrolliert.“