Wer das Seepferdchen hat, kann normalerweise noch nicht so gut schwimmen. Dieser Gegner von Waspo 98 Hannover in der Champions League führt das possierliche Tierchen aber im Vereinsnamen.
Gegen Zodiac Barceloneta unterlag der deutsche Wasserballmeister zum Auftakt der Gruppenphase in Budapest mit 8:16 (3:3, 2:5, 1:4, 2:4). Die Spanier waren schneller und kontergefährlich. „Man hat gemerkt, dass wir lange zehn Wochen kein Spiel hatten, es war schwer“, sagte Trainer Karsten Seehafer.
Bilder vom Abschlusstraining von Waspo 98 Hannover vor dem Start in die Champions League in Budapest
Waspo kassierte binnen 74 Sekunden einen 0:3-Rückstand und wirkte früh angezählt. Kapitän Aleksandar Radovic mit Gewalt, Ivan Nagaev per Strafwurf und der fleißige Peter Muslim in Überzahl sorgten für den Ausgleich im ersten Abschnitt.
Die Spanier schalteten aber effektiv um und setzten sich im zweiten Viertel auf 6:3 ab, da war der gute Nationaltorwart Moritz Schenkel machtlos. „In der Phase haben wir die Kontrolle verloren und selbst Chancen liegenlassen, haben offensiv Fehler gemacht“, so Seehafer. Kurios: Radovics zweiter Treffer wurde verspätet durch Videobeweis anerkannt, da war Barcelonas Gegenangriff schon gelaufen.
Ohne Brguljan fehlen die überraschenden Momente
Fynn Schütze verkürzte kurz vor der Halbzeit zwar auf 5:8, aber die Spanier drehten nun auf und setzten sich auf 10:5 ab. Ohne den verletzten Darko Brguljan fehlten Waspo die überraschenden Momente. Muslim traf zum 6:10, vor dem Schlussviertel war die Partie jedoch beim Stand von 6:12 längst entschieden. Für den finalen Abschnitt ging Kevin Götz für den starken Schenkel (11 Paraden) ins Tor.
Marko Macan erzielte Waspos schönstes Tor zum 7:13 auf feine Vorarbeit von Tobias Preuß, der Kroate Macan legte zudem das 8:14 nach. Zwischendurch war es wie meist: Waspo kam einfach nicht hinterher. „Barcelona war bärenstark, die schlagen wir selbst in Topform und mit genug Spielpraxis nicht“, räumte Waspos Präsident Bernd Seidensticker ein.



"Sicherer als hier kannst du nicht untergebracht sein"
Drei Partien pro Tag zieht der europäische Verband LEN in einer Blase in Budapest durch. Gespielt wird in der Dana-Arena ohne Zuschauer, bis Donnerstag ist der erste Abschnitt der Gruppenphase abgeschlossen. „Sicherer als hier kannst du nicht untergebracht sein“, stellte Seidensticker fest.
In den ersten Partien der Gruppe B setzte sich Qualifikant AN Brescia gegen Dynamo Tiflis mit 15:9 durch. Titelverteidiger Ferencvaros Budapest versenkte Jadran Herceg Novi aus Montenegro mit 11:2. Beide Spiele sah Seidensticker vor dem Fernseher und war beeindruckt von den Ungarn: „Sie profitieren von der massiven Unterstützung des Sports durch den Staat und greifen sicher erneut nach dem Titel.“
Strammes Programm für Waspo
Am zweiten Spieltag für Waspo geht es am Mittwoch um 19 Uhr gegen Herceg Novi, am Donnerstag gegen Ferencvaros (16.30 Uhr). Es gibt einen Livestream (lenchampionsleague.eurovisionsports.tv).