Wieder mit dem Einkaufswagen und allen drei Trophäen wie vor zwei Jahren über die Limmerstraße ziehen? „Nein, so feiern wir diesmal nicht. Wir würden uns etwas anderes einfallen lassen“, sagt Waspo98-Vorsitzender Bernd Seidensticker.
Der Wasserball-Meister und Supercup-Gewinner greift am Wochenende in Berlin nach dem Triple. Den Sieg über den OSC Potsdam im Halbfinale (Freitag, 17.15 Uhr) vorausgesetzt, folgt am Sonntag (15.15 Uhr) das Pokalfinale gegen Ausrichter Spandau 04, der gegen den ASC Duisburg (Freitag, 19 Uhr) klar favorisiert ist. „Es wird Zeit, dass die Berliner kapieren, dass wir vorn sind. Von den letzten acht Titeln haben wir sieben geholt, unsere Mannschaft ist einfach geil“, sagt Seidensticker.
Die Bilder vom vierten Play-off-Spiel um die deutsche Meisterschaft zwischen Waspo 98 und Spandau 04
Bisher keine Corona-Infektion im Wasserball
Am Donnerstag ist die Mannschaft erneut auf Corona getestet worden, bisher ist das Experiment Wasserball in der Pandemie geglückt. Das vom Deutschen Schwimm-Verband erstellte Hygienekonzept ist tragfähig und mit relativ wenig Aufwand umzusetzen, wie Trainer und Mäzen Karsten Seehafer sagt.
Er hat stets dafür plädiert, das Risiko einzugehen und die Saison wieder aufzunehmen. „Der Gewinn für unseren Sport ist enorm“, so Seehafer, dessen Gattin Maike Waspos Hygienebeauftragte ist. Klar sei aber, dass der recht kleine Kreis der Wasserballer nicht verschont bleiben werde.
„Angesichts der steigenden Fallzahlen kann man die Uhr danach stellen, dass auch wir in der Szene irgendwann mit einer Corona-Infektion zu tun haben werden“, sagt der Coach, „aber wir haben gezeigt, dass es möglich ist, während andere Sportarten abgebrochen haben.“
"In Berlin einen Pokal zu gewinnen, ist einfach eine Genugtuung."
Zunächst soll nun die Saison nach der Meisterschaft mit dem dritten Pokalsieg in Serie enden, wenn es nach Seehafer geht: „In Berlin einen Pokal zu gewinnen, ist einfach eine Genugtuung.“
Über taktische Vorgaben und derlei mag Seidensticker nicht reden: „Das Team hält top zusammen, das ist entscheidend. Ich sage es mal so: In dieser Form sind wir quasi unschlagbar.“
Nach der Partie stehen zwei Wochen Urlaub an, dann soll es noch eine große Abschlussfeier mit den Familien geben. Die Planungen für die nächste Saison sind bereits abgeschlossen, Zugänge soll es keine geben. „Wir ändern nichts mehr, warum auch“, betont Seehafer.



Waspos Frauen gegen Uerdingen nur Außenseiter
Auch Waspos Frauen spielen in der Schöneberger Schwimmhalle um den Pokal, sie sind am Samstag (15.30 Uhr) jedoch gegen Vizemeister Bayer Uerdingen nur Außenseiter. Zuletzt hat Waspo am 23. Februar in der Bundesliga gespielt. „Für uns ist es ein Kaltstart, dennoch ist eine Medaille das Ziel“, sagt Trainer Erik Bukowski.
Im Pokal wird der dritte Platz ausgespielt, Waspo träfe bei einer Niederlage am Sonntag (10 Uhr) auf den Sieger aus der Partie Spandau gegen Heidelberg, das Finale steht um 11.45 Uhr an. Die Bundesliga soll erst Mitte Oktober fortgesetzt werden.
Bukowski kann erstmals zwei Zugänge aus Ungarn einsetzen: Angreiferin Krisztina Lantos sowie Nachwuchstorhüterin Eszter Lefebvre. „Unsere Frauen sollen mit Spaß befreit spielen, Platz drei wäre ein Riesenerfolg“, sagt Seidensticker.