Kurz vor der Siegerehrung flachsten die Waspo-Spieler schon mit den Gegnern von Spandau 04 herum. Erstaunlich genug, hatten sie sich im Wasser eben doch noch mächtig beharkt. Die besseren Berliner schnappten Meister Waspo den DSV-Pokal weg und verhinderten damit dessen Triple. Hannover verlor das Endspiel des Final-Four-Turniers mit 8:12 (1:3, 3:3, 3:4, 1:2). „Wir konnten nach der Meisterschaft den Spannungsbogen nicht aufbauen, Spandau war einen Tick bissiger“, räumte der Waspo-Vorsitzende Bernd Seidensticker ein.
„Wir fangen uns zwei unglückliche Tore am Anfang, sind im Abschluss nicht zwingend genug“
Bunte Berliner Bärchen gab es für die Gewinner, derer 13 lagen um den Pokal herum. So wirklich bärenstark präsentierte sich bei Waspo aber keiner, am besten waren erneut Abwehrchef Julian Real und Kapitän Aleksandar Radovic, der mit vier Treffern bester Schütze des Finales war. „Wir fangen uns zwei unglückliche Tore am Anfang, sind im Abschluss nicht zwingend genug“, monierte Trainer Karsten Seehafer. Spandaus Schlussmann Laszlo Baksa parierte zudem einige Würfe aus Nahdistanz.



Waspo kommt heran, aber Spandau findet richtiges Rezept
Im zweiten Viertel kam Waspo durch einen Doppelschlag von Ivan Nagaev auf 3:4 heran, der Russe verwandelte beim Anschlusstor einen Fünfmeter. Im dritten Abschnitt erzielte Fynn Schütze noch das 5:6, dann hielt sich Spandau die Gäste konsequent vom Leib – paradoxerweise mit einer knallharten Pressdeckung. Das war das richtige Rezept. „Ich hätte erwartet, dass wir körperlich stärker sind“, so Seidensticker, „aber letztlich sind die Spieler ja keine Maschinen und räumen jetzt jeden Titel ab.“
Als Jorn Winkelhorst kurz vor Ende des dritten Viertels nicht aufpasste, kassierte Waspo das vorentscheidende 7:10 vom bulligen Montenegriner Stefan Pjesivac. Dessen Landsmann mit Waspo-Kappe, Darko Brguljan, schimpfte kurz mit Winkelhorst und winkte dann ab. Zu diesem Zeitpunkt baute Hannover stark ab. „Das war viel besser als in der Finalserie der Meisterschaft. Die Mannschaft hat gezeigt, dass sie ein anderes Kaliber hat, als sie dort zeigen konnte“, sagte Spandaus Präsident Hagen Stamm.
„Mit Meisterschaft und Supercup war das eine Super-Saison“
Nach dem Abpfiff klopfte Seidensticker Spandaus Coach Petar Kovacevic fair auf die Schulter und gratulierte. Wenig später trottete er bedient aus der Halle. „Wir brauchen jetzt ganz dringend eine Pause, die Luft ist raus, das muss man ehrlich sagen“, betonte Seidensticker. Zwei Wochen Auszeit haben die Profis nun, einige fahren zu ihren Familien. Anschließend ist eine Abschlussfeier geplant. „Mit Meisterschaft und Supercup war das eine Super-Saison“, betonte Seehafer.
Für einen Spieler war das Pokalfinale der Abschied: Reiko Zech kehrt aus privaten Gründen nach Potsdam zurück. Er war in der vorletzten Saison gekommen. Weitere Änderungen soll es im Kader nicht geben.