Auch Moritz Schenkels erfolgreicher Hechtsprung nach vorne in den Fünfmeter-Strafwurf von Spandau brachte nicht die entscheidende Wende im Platzierungsduell für Waspo 98. Hannovers Topwasserballer verloren am Dienstagabend in der Schöneberger Schwimmsporthalle mit 10:12 (2:3; 2:4; 3:4; 3:1) gegen den Erzrivalen. Die Aufholjagd nach 7:11-Rückstand kam zu spät.
Heimvorteil für ein mögliches Finale weg
Das Ergebnis in Berlin hat entscheidende Bedeutung: Mit dem Spiel verlor Hannover auch den Heimvorteil im wahrscheinlichen Finale um die deutsche Meisterschaft gegen Rekordmeister Spandau. Gegner im Halbfinale ab Freitag ist somit der heimische Kooperationspartner White Sharks Hannover.
„Wir lassen zu viele Möglichkeiten liegen, nicht nur bei Überzahl. Bekommen leichte Gegentreffer durch Konter, die nicht nötig waren“, zählte Trainer Karsten Seehafer kritisch auf. „Diese Punkte müssen wir verbessern.“
Das ist das Aufgebot von Waspo 98 Hannover in der Saison 2019/20:
Waspo ging vor rund 100 Zuschauern im ersten Spiel nach der Corona-Zwangspause zwar zunächst mit 2:1 in Führung, lag dann aber mit 3:6 hinten. „Wir sind nicht gut aus den Startlöchern gekommen“, gab Seehafer zu. „Das ist überraschend, denn wir haben da vorne Vollblutstürmer drin.“
Dabei hätte es auch 6:6 stehen können. Waspo setzte im zweiten Viertel drei Bälle gegen den Pfosten, darunter Aleksandar Radovic auch einen Strafwurf.
Aufholjagd kommt zu spät
Bei 7:4 wechselten beide Teams die Seiten. Spandau erhöhte auf 9:5 – die Hannoveraner drohten, baden zu gehen in diesem Entscheidungsspiel. Scharfschütze Ivan Nagaev mit seinen Treffern und Torwart Moritz Schenkel hielten Waspo jedoch im Spiel. Bei 7:11-Rückstand parierte Schenkel den Fünfmeter – Waspo begann mit der Aufholjagd und schwamm sich eineinhalb Minuten vor Ende der Partie auf 10:11 ran.
Doch eine Chance zum Ausgleich erhielt Waspo nicht mehr – im Gegenteil. 24 Sekunden vor Schluss stellte Spandau auf 12:10. Waspos letzter Angriff verpuffte ohne eine nennenswerte Möglichkeit. Es war ohnehin schon zu spät. „Wir waren unsicherer heute, haben zu viele Fehler gemacht. Spandau hat verdient gewonnen“, sagte Waspo-Chef Bernd Seidensticker.



Was ihm und Seehafer Hoffnung macht: Ante Corusic wird nach überstandener Grippe zurückkehren. Und die Quarantäne des kroatischen Neuzugangs Marko Macan wird bis zur Finalserie beendet sein. „Das Comeback von Corusic und ein Einstand von Macan werden unser Spiel variabler machen“, glaubt Seehafer.
Am Freitag (18 Uhr) und Sonntag (12 Uhr) muss Waspo im Halbfinale (Hin- und Rückspiel, beide im Volksbad Limmer) gegen die Sharks erst einmal die Pflicht erledigen. Spandau spielt gegen Potsdam.