Eines stellt Konstantin Hüppe klar. Die fünf Tage in Nizza waren vorige Woche „kein lockerer Urlaub” an der Côte d’Azur. „Wir haben zweimal täglich trainiert, hart gearbeitet. Dass wir da zum Trainingslager waren, ist ein klares Zeichen für das Playoff-Viertelfinale: Wir nehmen uns viel vor”, sagt der Wasserballer des Bundesligisten Potsdam Orcas. Am Mittwoch beginnt für die Mannschaft von Trainer Alexander Tchigir die Best-of-3-Serie gegen den ASC Duisburg im blu-Bad (20.30 Uhr), am Wochenende folgen auswärts Spiel zwei und falls nötig drei.
Die Rollen scheinen klar verteilt. In den vergangenen vier Saisons hatte Potsdam dem ASC zwar den Rang als drittbestes Team Deutschlands abgelaufen, doch nach einem großen personellen Umbruch, einer enormen Verjüngung und auch etlichem Ausfallpech schlossen die Orcas die diesjährige Hauptrunde auf dem sechsten Platz ab. Duisburg wurde Dritter, gewann die beiden Duelle gegen den märkischen Rivalen 16:7 und 16:9. Eigentlich hätte der OSC auch noch im DSV-Pokalviertelfinale an der Wedau antreten müssen, doch weil sich kein vernünftiger Termin finden ließ, verzichtete er und der Ruhrpott-Club zog ins Endrundenturnier ein.


Nun kommt es aber im Viertelfinale der Meisterschaft zum Aufeinandertreffen. „Wir wollen zu Hause unbedingt gewinnen und Duisburg damit unter Druck setzen”, sagt Hüppe. „Wir haben uns im Saisonverlauf stetig gesteigert – das soll sich fortsetzen.” Der Center war dabei „die große Konstante” der Orcas, wie der sportliche Leiter André Laube sagt. Neben Torjäger Sascha Seifert und Noel Eisenreich hat nur Hüppe, der 2018 aus Hannover nach Potsdam gewechselt war, alle bisherigen Saisonpartien bestritten. „Er übernimmt auch abseits des Wassers viel Verantwortung”, lobt Laube.
Das war auch in Nizza so. „Es hat geholfen, dass nach dem Training nicht wie sonst alle nach Hause gefahren sind, sondern man viel mehr Zeit hatte, miteinander zu sprechen“, erklärt der Führungsspieler. Auch der Ausflug nach Monaco als zusätzliche Maßnahme der Teamgeiststärkung sei wertvoll gewesen. Aber am wichtigsten waren die Erkenntnisse im Becken. Mit dem französischen Erstligisten aus Nizza, der sich ebenfalls auf die Playoffs vorbereitet, wurde zusammen trainiert und gespielt. „Das war auf Augenhöhe. Wir haben taktisch viel gelernt“, meint Hüppe, „und hatten viel Spaß.“ Denn auch wenn es kein Urlaub war, so bereitet hartes Training an der Côte d’Azur dann doch mehr Freude als am Fuße des Potsdamer Brauhausbergs.
Anzeige: Erlebe die gesamte Bundesliga mit WOW und DAZN zum Vorteilspreis