Der VfL geht mit Bruno Labbadia als Trainer in die neue Saison. In der vergangenen Woche hatten sich der Coach und Jörg Schmadtke, der neue Geschäftsführer Sport, getroffen und dabei über den neuen VfL, aber auch über Labbadias Zukunft gesprochen (WAZ berichtete). Trotz seines bis 2019 laufenden Vertrags und eines klaren „Ja“ zu seiner Zukunft in Wolfsburg hatte es Restzweifel gegeben, ob es auch so kommt. Dem Retter hatten viele Dinge in seiner erst kurzen Zeit in Wolfsburg nicht gefallen. Jetzt spricht Labbadia erstmals über die entscheidenden Gespräche mit Schmadtke.
Der 52-Jährige wollte wissen, was der Klub für die neue Spielzeit plant. Er wollte wissen, ob es zwischen Schmadtke und ihm überhaupt passt. Verständlich: Denn in der Vorsaison war das Vertrauen in Trainer Andries Jonker schnell verbraucht. Der Niederländer war wie Labbadia als Retter geholt worden, aber nach dem geschafften Klassenerhalt und einem Umbau des Kaders war für ihn schon nach vier Spieltagen in der neuen Saison Schluss. „Ich habe in den drei Monaten vieles zum Wohle des Vereins gemacht und Dinge zurückgehalten, damit im Klub Ruhe herrscht. Und diese Ruhe wollte ich auch direkt nach dem geschafften Klassenerhalt. Erst dann ging es mir darum, mich mit den handelnden Personen zusammenzusetzen und zu fragen: Wie sieht es aus? Was möchte der Verein? Was möchte ich?“, beschreibt der Coach.
Das sind die Trainerstationen von Bruno Labbadia:
Gespräche gab’s auch mit Frank Witter, der im April neuer VfL-Aufsichtsrats-Chef geworden war. Labbadia: „Er hat mir immer gesagt, dass er mir vertraut, dass er mir den Rücken frei hält. Das hat mir ein gutes Gefühl gegeben.“ Schmadtke indes musste der Trainer erst noch kennenlernen. „Wir haben noch nie miteinander gearbeitet, deshalb war es wichtig, sich mit ihm auszutauschen. Das Schlechteste wäre jetzt, nicht einig zu sein bei dem, was alles vor uns liegt.“ Und: „Wichtig ist, dass da drei Leute sind, die ganz eng zusammenarbeiten, dass jeder in seinem Bereich alles einbringt, und dass sie sich einig sind, wie der gemeinsame Weg aussehen soll. Daher war es wichtig, diese Gespräche zu führen.“



Klar war für Labbadia: So wie in den vergangenen Monaten dürfe es nicht weitergehen. Was genau ihm nicht gepasst hat? Labbadia will es nicht öffentlich machen. Im Argen lag jedoch vieles – der VfL war ein führungsloser Klub, der Coach hatte mit Undiszipliniertheiten in der Mannschaft zu kämpfen, dazu ständig Ärger mit verletzten Spielern. „Beim Team fehlten mir klare Vorgaben und Richtlinien“, sagt der Trainer, der das jedoch nicht als Kritik an seinen Vorgängern verstanden wissen möchte. „Das wäre mir zu billig, das habe ich auch der Mannschaft gesagt.“
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