Der in die Kritik geratene Aufsichtsratsvorsitzende Detlev Höhne wird beim FSV Mainz 05 nicht mehr für seinen aktuellen Posten kandidieren. "Ich habe mich entschieden, auf meine Frau zu hören, den persönlichen und privaten Dingen des Lebens mehr Priorität zu geben und nicht mehr zur Wahl anzutreten", sagte Höhne den Zeitungen der VRM-Gruppe (Mittwoch). Der Bundesligist hatte die eigentlich für diese Woche vorgesehene Mitgliederversammlung erneut verlegt.
Mehr noch: Bis zum Ende der Wahlperiode übernimmt schon ab sofort Volker Baas den Vorsitz im Aufsichtsrat, wie der Klub am Dienstagabend mitteilte. Auf die Neubesetzung der Position habe sich das Gremium einvernehmlich verständigt.



Höhne war seit 2017 Vorsitzender des Kontrollgremiums. "Nach der verschobenen Wahl im vergangenen Oktober habe ich zum Jahreswechsel lange mit mir gerungen, ob ich überhaupt wieder antrete. Meine Rolle für den Verein in der Satzungskommission und als Aufsichtsratsvorsitzender war in den vergangenen fünf Jahren intensiv, kräftezehrend und auch gesundheitlich belastend", sagte er.
Kritik an Höhne von Ex-Präsident Strutz
Für Unmut und Unruhe hatte die Entscheidung der Wahlkommission gesorgt, nur zwölf statt der sechzehn erlaubten Kandidaten für die Wahl des Aufsichtsrats zuzulassen. Die entsprechenden Paragrafen sollen konkretisiert werden. Eine neue Wahlkommission soll bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung Ende März oder Anfang April gewählt werden, der Aufsichtsrat und Vereinsvorsitz dann im kommenden Sommer.
In der zurückliegenden Woche hatte unter anderem 05-Ehrenpräsident Harald Strutz deutliche Kritik an Höhne geübt. Sportvorstand Christian Heidel mahnte zuletzt ein Ende der Querelen in der Führungsetage an. "Es belastet einfach die Stimmung, die Atmosphäre. Das ist eine ärgerliche Geschichte", sagte der Spitzenfunktionär.
Heidel war erst im Dezember 2020 nach turbulenten Tagen als Sportvorstand bei seinem Ex-Verein angetreten. Ursprünglich sollte der Manager neben dem damaligen Verantwortlichen Rouven Schröder in die Klub-Führung rücken - doch dann trat Schröder zurück. Als Unterstützung holte sich Heidel den ehemaligen Mainzer Coach Martin Schmidt als Sportdirektor an die Seite. Wenig später hatte das Duo den Trainer-Stuhl mit Bo Svensson neu besetzt. Aktuell stehen die 05er mit 13 Punkten und vier Zähler hinter dem rettenden Ufer auf dem vorletzten Tabellenplatz.