Mit Unverständnis hat Werder-Profi Leonardo Bittencourt auf den Impf-Vorstoß von Karl-Heinz Rummenigge reagiert. Der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern München hatte am Dienstagabend für eine Einbindung des Fußballs in die Corona-Impfkampagne geworben und gegenüber Sport1 gesagt: "Lässt sich beispielsweise ein Spieler des FC Bayern impfen, wächst das Vertrauen in der Bevölkerung." Aussagen, die Bittencourt nicht nachvollziehen kann.
"Wir sind schon privilegiert genug, dass wir spielen dürfen", sagte der Bremer Mittelfeldspieler in einer Online-Medienrunde am Mittwoch. "Da stelle ich mich doch nicht hin und sage: Ich möchte gerne geimpft werden." Dass Fußballer bei Impfungen bevorzugt behandelt werden könnten, ist für den 27-Jährigen nicht vorstellbar. "Erstmal sollten die Menschen geimpft werden, für die es lebensnotwendig ist, denn die Gesundheit geht immer vor."



Rummenigge hatte die Vorbildfunktion von Fußballern hervorgehoben. Ihm seien beim Kampf gegen Corona vor allem zwei Dinge aufgefallen: Einerseits ein Mangel an Impfstoff, zweitens aber auch eine generelle Impf-Skepsis der Bevölkerung. Als ehemaliger Sportler wisse er, dass der Körper für einen Athleten alles bedeute, weshalb man der Kampagne Glaubwürdigkeit verschaffen würde. "Wir wollen uns überhaupt nicht vordrängen, aber Fußballer könnten als Vorbild einen gesellschaftlichen Beitrag leisten", so der Bayern-Boss.
Spitzensportler sind in der aktuellen Impfverordnung mit Einteilung in verschiedene Gruppen nicht priorisiert. Vorrang haben zunächst Bewohner und Mitarbeiter von Pflegeeinrichtungen sowie alle Menschen über 80.
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