21. Januar 2023 / 21:10 Uhr

"Hops genommen", "vorgeführt", "eine Frechheit": Werder Bremen nach Blamage in Köln am Boden

"Hops genommen", "vorgeführt", "eine Frechheit": Werder Bremen nach Blamage in Köln am Boden

Redaktion Sportbuzzer
RedaktionsNetzwerk Deutschland
Werder Bremen kam beim 1. FC Köln zum Bundesliga-Restart unter die Räder.
Werder Bremen kam beim 1. FC Köln zum Bundesliga-Restart unter die Räder. © IMAGO/Uwe Kraft (Montage)
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Werder Bremen erlebte beim Bundesliga-Topspiel des 16. Spieltags gegen den 1. FC Köln einen rabenschwarzen Tag. Beim 1:7 blamierten sich die Hanseaten bis auf die Knochen. Entsprechend schonungslos fielen die Reaktionen der bedienten Profis und Verantwortlichen im Nachgang aus.

Köln furios, Bremen desolat: In einem denkwürdigen und historischen Bundesliga-Spiel hat der 1. FC Köln einen Bilderbuch-Start ins Jahr 2023 gefeiert und Aufsteiger Werder Bremen einen herben Dämpfer verpasst. Die Bremer suchten nach der 1:7 (1:5)-Blamage gegen die Rheinländer nicht nach Ausreden. Stattdessen gab es Klartext von allen Parteien. "Aggressivität, Intensität – es hat alles gefehlt", motzte Werder-Lizenzspielerchef Clemens Fritz unmittelbar nach Abpfiff bei Sky. Das Spiel sei "nahezu eine Frechheit" gewesen, so der Ex-Nationalspieler, der weiter schonungslos den Finger in die Wunde legte: "So kannst du dich nicht präsentieren. Wir haben unsere Grenzen mehr als aufgezeigt bekommen. Wenn du so auftrittst, gewinnst du keine Spiele."

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Ähnlich bedient zeigte sich Trainer Ole Werner. "Wir haben uns in der Zweikampfführung ergeben, vorne keinen Ball mal an den Mann gebracht und festgemacht", analysierte der Coach den saft- und kraftlosen Auftritt seines Teams: "Unter dem Strich war es eine einfach desaströse Leistung, da sollte man auch nichts beschönigen". Nun müsse man sich "ganz klar hinterfragen, warum uns so ein Auftritt heute passiert ist".

Linton Maina (9.) sowie Steffen Tigges (15./21.) sorgten nach drei Bremer Aussetzern früh für eine hohe Führung. Ellyes Skhiri (30.) und Denis Huseinbašić (36.) trafen im 1712. Bundesliga-Spiel der Kölner zum schnellsten 5:0-Zwischenstand der Klubgeschichte. Erst zum zweiten Mal schoss der FC fünf Tore vor der Pause, Werder hatte in 58 Bundesliga-Spielzeiten noch nie so viele Gegentreffer in einer ersten Halbzeit kassiert. Niclas Füllkrug verkürzte nur kurz auf 1:5 für überforderte Bremer, die durch Shkiri (54.) und ein Eigentor von Kapitän Marco Friedl (76.) noch zwei weitere Treffer kassierten. "Die ersten fünf Tore haben wir uns selber eingeschenkt. Wir waren vom Kopf her noch im Trainingslager und haben alles vermissen lassen, was man vermissen lassen kann", wetterte Unglücksrabe Friedl.

Bittencourt: "Die wussten von A bis Z, was wir machen"

Auch Teamkollege Leonardo Bittencourt wurde deutlich: "Wir wurden vorgeführt. Die wussten von A bis Z, was wir machen. Wir wurden heute auf gut deutsch Hops genommen", schimpfte der wirkungslose Mittelfeldspieler und ärgerte sich besonders darüber, dass die Bremer über das Personal des Gegners schon im Vorfeld der Partie Bescheid wussten, dies aber nicht zum eigenen Vorteil nutzen konnten. Hintergrund: Köln-Trainer Steffen Baumgart hatte seine Aufstellung schon früh verraten, spielte Werder damit vermeintlich in die Karten – jedoch nur vermeintlich. Bittencourt sauer: "Wir haben uns ein Stück weit auch blamiert."

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Nun gelte es, trotz des empfindlichen Rückschlags den Blick nach vorne zu richten. So könne man "aus so einem Spiel als Werder Bremen" keine positiven Dinge mitnehmen. Das Negativerlebnis müsse man nun "einfach abhaken." Kapitän Friedl appellierte vor dem am Mittwoch anstehenden Heimspiel gegen Union Berlin (20.30 Uhr, Sky) an den Teamgeist des als Tabellen-Neunter immer noch ordentlich dastehenden Aufsteigers. "Es ist jetzt eine erste Phase, in der wir viel auf den Sack bekommen haben und viele Gegentore bekommen haben. Da müssen wir jetzt rauskommen, gemeinsam als Mannschaft."

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