13 Spiele, zehn Siege und eine beeindruckende Aufholjagd: Als Ole Werner im vergangenen November den Trainerjob bei Werder Bremen übernahm, schienen die Hanseaten dem Tabellenkeller der 2. Liga näher als dem Rennen um den Aufstieg. Der Vorsprung auf Platz 16 betrug sechs Punkte, der Rückstand auf Rang drei acht Zähler. Spitzenreiter FC St. Pauli war gar schon um zwölf Punkte enteilt. Dann kam Werner und vieles wurde anders. Der Coach krempelte um, packte an und eilte mit seinem Team von Sieg zu Sieg. Vor dem Duell mit St. Pauli am Samstag sind die Bremer nun selbst Erster des Klassements und klopfen mit Nachdruck an die Tür zur Bundesliga.
Werner hat in den vergangenen Monaten Werder-Stärken freigelegt, die lange verschüttet waren. Sein Erfolgsrezept beschreibt der 33-Jährige im Gespräch mit dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND+) dennoch bescheiden. "Ich habe einfach mit meinem Team versucht, der Mannschaft eine klare Richtung auf dem Platz vorzugeben und eine Spielweise zu etablieren, die zu ihren Stärken passt. Ich glaube, das ist uns bislang gut gelungen", sagt Werner: "Darüber hinaus standen uns bis vor Kurzem so gut wie alle Leistungsträger zur Verfügung. Es kommt vieles zusammen. Und das Team hat es geschafft, sich nach einiger Unruhe wieder zu sammeln und offen zu zeigen für einen Neuanfang."
Dieser Neuanfang war nötig, da unter Werners Vorgänger Markus Anfang nicht nur sportlich manches schieflief. Anfang trat aufgrund einer Impfpass-Fälschung ab und sorgte damit zusätzlich für beträchtliche Unruhe. Werner, der mit Anfang bereits bei Holstein Kiel zusammengearbeitet hatte, will dennoch keinen Stab über seinen Kollegen brechen. "Ich kenne Markus aus unserer gemeinsamen Zeit in Kiel gut. Ich halte von ihm als Trainer viel und bin als Mensch immer gut mit ihm ausgekommen. Insofern fand ich es schade, als die Geschichte aufkam", meint der Coach.