Bei Werder Bremen gehen nach der 1:2-Niederlage beim Abstiegskampf-Mitkonkurrenten Mainz 05 langsam die Lichter aus. Die Mannschaft von Trainer Florian Kohfeldt kann die Klasse nicht mehr direkt halten, muss das letzte Heimspiel gegen den 1. FC Köln gewinnen - und auf einen Patzer von Mitkonkurrent Fortuna Düsseldorf bei Union Berlin hoffen, um zumindest noch die Relegation zu erreichen. Nach der schmerzhaften Pleite in Mainz hat Sky-Experte Dietmar Hamann die Kohfeldt-Elf für ihre Einstellung kritisiert: "In vielen Situationen waren sie einfach zu naiv. Deswegen stehen sie auch da unten", sagte der ehemalige Bayern-Spieler.



Und Hamann erklärte auch genau, was er von den Bremern in Mainz vermisst habe: "Die Abgezocktheit, dass du dir auch mal einen Freistoß erschleichst." Werder sei zudem "oft zu lieb", so Hamann. Auch "Körperkontakt" habe gefehlt. Das sah auch Experten-Kollege Lothar Matthäus so: "Wenn du im Abstiegskampf bist, musst du alle Zweikämpfe annehmen und die Chancen verwerten."
Hamann über Bremer Abstiegs-Finale: "Dass sie gegen Köln vier oder fünf Tore schießen, glaube ich nicht"
Für Werder Bremen rückt der erste Bundesliga-Abstieg seit 39 Jahren - und der zweite überhaupt - immer näher, auch aufgrund einer schwachen Hinrunde. Mit nur 14 Punkten aus 17 Spielen waren die Bremer zur Liga-Halbzeit, wie aktuell auch, Vorletzter. Für Hamann setzt sich ein Trend fort. "Sie waren auch in der Vorrunde oft nicht schlechter, aber haben immer einen Weg gefunden, das Spiel noch zu verlieren", stellte der Ex-Nationalspieler fest.
Der Absturz von Werder Bremen in Bildern
Komplett schwarz sieht Hamann für Werder im Abstiegskampf allerdings nicht: "Resthoffnung macht, dass die Düsseldorfer auch einen Punkt brauchen", so der Ex-FCB-Star über die Konstellation im Abstiegskampf. Dann hätte die Fortuna 31 Punkte. Werder könnte diese Punktzahl mit einem Sieg gegen Köln auch erreichen, allerdings hat die Kohfeldt-Elf die um vier Tore schlechtere Tordifferenz. "Dass sie gegen Köln vier oder fünf Tore schießen, glaube ich nicht", sagte Hamann. Fest steht: Werder muss auf ein Wunder hoffen.
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