Die Fußballer des VfL Wolfsburg und die anderen 17 Bundesliga-Klubs hoffen darau, dass der Ball vielleicht bald wieder rollen darf - wenn auch nur vor leeren Rängen. Nachdem das Bundesarbeitsministerium in Sachen Arbeitsschutz bereits grünes Licht gegeben hat - was der SPORTBUZZER exklusiv berichtete -, hat sich auch die Sportministerkonferenz für einen Wiederbeginn der Liga mit Geisterspielen ausgesprochen. Das für Donnerstag erhoffte "Go" blieb allerdings aus. Kanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten haben lediglich bekundet, sich am 6. Mai erneut über mögliche Lockerungen in der Coronavirus-Krise beraten zu wollen.
Vorerst gilt damit weiter die Regelung, dass Großveranstaltungen bis Ende August untersagt sind und ein möglicher Bundesliga-Spielbetrieb bis dahin nur ohne Zuschauer möglich sein wird. Die 36 Vereine der 1. und 2. Bundesliga hoffen auf eine Rückkehr in den seit Mitte März unterbrochenen Spielbetrieb noch im Mai - auch, weil vielen Klubs ansonsten mangels TV-Einnahmen weitreichende finanzielle Schäden drohen sollen. Nach wie vor gibt es aber auch Stimmen, die eine schnelle Wiederaufnahme des Spielbetriebs für ein falsche Signal halten - unter den Amateurkickern der Region Wolfsburg/Gifhorn beispielsweise zeigt sich ein differenziertes Meinungsbild - von "Ich weiß nicht, ob es das richtige Signal wäre" bis "Ich will endlich wieder Fußball gucken!"
Fortsetzung oder Abbruch: So ist der Stand in den internationalen Topligen
Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hat sich kurz nach der Stellungnahme von Bundeskanzlerin Merkel, Bayerns Ministerpräsident Söder und Hamburgs Erstem Bürgermeister Tschentscher zu den Entscheidungen von Bund und Ländern bezüglich eines möglichen Bundesliga-Neustarts geäußert. Per Twitter teilte der Ligaverband mit: "Die DFL akzeptiert selbstverständlich, dass am heutigen Tage noch keine Entscheidung zur Wiederaufnahme des Spielbetriebs der Bundesliga und der 2. Bundesliga getroffen wurde."
Die Liga macht derweil Druck. Dortmund-Boss Hans-Joachim Watzke sagte dem "Spiegel": "Es ist völlig ausgeschlossen, dass erst im Juni gespielt wird, dann kannst du es gleich vergessen. Wir haben ja noch neun Spieltage zu spielen, wir haben noch Relegationsspieltage und dann kommt der DFB-Pokal noch dazu. Und wir müssen damit rechnen, dass auch mal ein Spiel ausfällt."
Das strenge Sicherheits- und Hygienekonzept, dass die DFL der Politik vorgelegt hat, hat viel Lob bekommen, weist aber nach Einschätzung vieler Experten einen Schwachpunkt auf - die Frage, wie es im Falle eines positiven Corona-Tests weiterginge. Die Entscheidung über Quarantänemaßnahmen liegt bei den örtlichen Gesundheitsbehörden



Watzke verteidigte derweil erneut das Konzept der Deutschen Fußball Liga zur angestrebten Fortsetzung der unterbrochenen Bundesliga-Saison. Im Falle von einer Corona-Infektion eines Profis müssten die Spiele der betroffenen Mannschaften zur Not zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden. „Dann machen wir anschließend drei Nachholspiele", sagte er im ZDF. "Dann müssen die irgendwann absolviert werden“, sagte Watzke. Nicht einlassen wollte sich der BVB-Chef auf eine Diskussion über ein konkretes Datum des Neustarts. „Wir unterwerfen uns komplett der Politik."
Anzeige: Erlebe die gesamte Bundesliga mit WOW und DAZN zum Vorteilspreis