Leipzig. RB Leipzigs Sportdirektor Ralf Rangnick rannte diesmal nicht in der Halbzeit auf den Rasen, um Schiedsrichter Felix Zwayer mit Handybildern davon zu überzeugen, dass der zurückgenommene Elfmeter für RB Leipzig einer war. Aber der Unmut bei den Gästen über die aufgehobene Strafstoß- Entscheidung des Referees war nach der 1:2-Niederlage beim chaotischen Montagsspiel in Frankfurt groß. Die Beziehung zwischen Zwayer und RB Leipzig, sie ist erneut auf eine harte Probe gestellt worden.
JETZT Durchklicken: die Bilder zum Spiel!
Der Ausgangspunkt: Marcel Sabitzer wird nach einer halben Stunde und beim Stand von 1:2 im Strafraum vom Ex-Leipziger Ante Rebic gefoult, der Schiedsrichter pfeift Elfmeter. Nach Protesten der Frankfurter Spieler lässt der 36-Jährige die Szene beim Videoschiedsrichter in Köln beurteilen. Dort wird der Strafstoß zurückgenommen, weil Sabitzer vor dem Foul beim Pass von Konrad Laimer im Abseits gestanden haben soll.
RB Leipzigs Trainer Ralph Hasenhüttl meinte: „Abseits bedeutet, der Ball muss wenn er nach hinten gespielt wird, absichtlich nach hinten gespielt werden. So lautet die Regel.“ Das hat er trotz mehrfacher Wiederholung der Szene nicht erkennen können. Dabei hat nach Meinung des Österreichers aber nicht der Videoschiedsrichter den Fehler gemacht, sondern: „Im Endeffekt hat Herr Zwayer so entschieden, weil er hat es sich ja nicht nochmal selbst angeguckt hat“, erklärte der Österreicher.
Auch Verteidiger Stefan Ilsanker war wegen dieser Szene angefressen, sagte vor der Eurosport-Kamera: „Ich habe es mir sechs, sieben Mal mit Wiederholung und verschiedenen Kameras angesehen. Aber trotzdem nicht sehen können, ob es abseits war oder keins. Wahrscheinlich haben sie sieben Luppen in Köln und 15 Mann, die es dann besser wissen… Bei solchen Entscheidungen, wo man wirklich nicht sieht ob es in die eine oder andere Richtung geht, sollte man einfach bei der Tatsachen-Entscheidung bleiben.“ Denn die Regel besagt, dass diese nur zurückgenommen werden, wenn sie vom Videoassistenten glasklar anders beurteilt werden können.



Der Ärger der Leipziger hat allerdings auch zwei Vorgeschichten aus Spitzenspielen dieser Saison, die beide verloren gingen. Die erste stammt vom Liga-Auftakt gegen Schalke (0:2), als Upamecano seinen Gegenspieler di Santo mit einer leichten aber ungestümen Berührung zu Fall brachte. Hasenhüttl erinnert sich und meint ironisch: „Es ist wie auf Schalke, wo wir auch einen Elfmeter von Herrn Zwayer bekommen haben, der nicht glasklar zurückgenommen wurde, weil er nicht glasklar war.“
Internationale Pressestimmen zum Chaos-Montagsspiel in Frankfurt
Fall zwei: Das DFB-Pokalspiel im heimischen Leipziger Stadion gegen Bayern, bei dem für RB Leipzig in der ersten Halbzeit wie am Montagabend in Frankfurt ein Elfmeter gepfiffen wurde, Zwayer aber nach Absprache mit seinem Linienrichter die Entscheidung revidierte. Damals stürmte Ralf Rangnick mit seinem "Handybeweis" in der Halbzeit aufgebracht auf den Rasen, um dem Referee vom Gegenteil zu überzeugen. Am Ende schieden die Leipziger im Elfmeterschießen des DFB-Pokals mit 4:5 gegen den Rekordmeister aus.
Hasenhüttl gab nach der 1:2-Niederlage in Frankfurt zu: „Ich bin ziemlich ausgerastet nach dem der Elfmeter nicht gegeben wurde. Aufgrund der Tatsache, dass es der dritte in der Saison war, der uns als klare Fehlentscheidung zurückgenommen wurde. Vielleicht auch die Tatsache, dass es Herr Zwayer war, der uns ja gegen Bayern schon einen Elfmeter zurückgenommen hat. Deswegen war dann das Fass ein bisschen am überlaufen.“ Die Beziehung zwischen RB Leipzig und Felix Zwayer, eine besonders herzliche wird sie wohl nicht mehr. Der RB-Coach gab aber auch zu: „Wir haben nicht unverdient verloren. Der Gegner war besser und leidenschaftlicher.“
[Anzeige] Kein Bundesliga-Spiel verpassen: Checke hier die aktuellen Streaming-Angebote von WOW/Sky und DAZN.