Vor dem ersten sportlichen Wiedersehen mit Max Eberl hat Borussia Mönchengladbach seine Fans eindringlich zu einem respektvollen Verhalten gegenüber dem ehemaligen Manager des Klubs aufgerufen. Während eines turnusmäßigen Austausch mit den Anhängern appellierte der Verein, dass "womöglich geplante Protestaktionen oder Meinungsbekundungen beleidigungs- und diskriminierungsfrei bleiben sollten". Eberl hatte die Borussia Anfang 2022 wegen gesundheitlicher Probleme verlassen und ist seit Dezember des vergangenen Jahres Sport-Geschäftsführer von RB Leipzig. Am Samstag (15.30 Uhr/Sky) empfangen die Sachsen die Gladbacher zum Bundesliga-Duell.

Eberl hatte sich in den vergangenen Wochen immer wieder Schmähungen und Beleidigungen von den Rängen ausgesetzt gesehen. Dabei war der 49-Jährige wegen seiner Erkrankung verunglimpft und zudem für sein Engagement bei den in manchen Fankreisen wegen der finanziellen Unterstützung eines Getränkeherstellers kritisch gesehenen Leipzigern verurteilt worden. Hintergrund: Eberl hatte das Modell RB zu seiner Gladbacher Zeit scharf kritisiert und als Gegenentwurf zu den Traditionsvereinen in Deutschland gezeichnet. Auch schon vor seiner offiziellen Anstellung beim DFB-Pokalsieger war der Manager im vergangenen September vom Gladbacher Fanprojekt hart angegangen worden.

Max Eberl: Gladbach weist Fans auf Borussia-Kodex hin

"Wir wollen niemandem das Recht zur Meinungsäußerung absprechen, aber wir erwarten, dass dies oberhalb der Gürtellinie stattfindet und sich die Fans auch bei Auswärtsspielen innerhalb der selbstauferlegten Leitplanken des Borussia-Kodexes 2.0 für den Borussia-Park bewegen", sagte Borussias Geschäftsführer Stephan Schippers vor dem Spiel in Leipzig. Der Borussia-Kodex 2.0 ist eine Art Verhaltenskodex in der Fanszene für einen Aufenthalt in der Gladbacher Fankurve bei Heimspielen.