Schon bevor im neuen Jahr in sämtlichen europäischen Top-Ligen wieder der Ball rollt, haben die Klub-Verantwortlichen hinter den Kulissen mit der Kaderplanung alle Hände voll zu tun. Gerade bei den Spielern, deren Vertrag zum Saisonende ausläuft, muss eine baldige Entscheidung her. Denn Vorsicht: Ab dem 1. Januar ist es den entsprechenden Profis auch offiziell gestattet, mit potenziellen neuen Arbeitgebern zu verhandeln. Dem Verein droht ein ablösefreier Abgang, andere Klubs spekulieren indes auf mögliche Top-Stars zum Nulltarif. Und: Eine derartige Vertragssituation betrifft durchaus klangvolle Namen des europäischen Spitzen-Fußballs.
Bestes Beispiel: In Lionel Messi steht der WM-Triumphator und Mann der Stunde auf Klub-Ebene vor einer unsicheren Zukunft. Der Vertrag des Superstars bei Paris Saint-Germain endet im Sommer, noch ist das letzte Wort über eine Verlängerung seines Engagements beim Scheich-Klub noch nicht gesprochen. Erste Bewerber bringen sich in Stellung. Die Times berichtet etwa vom gesteigerten Interesse des MLS-Klubs Inter Miami um Mitbesitzer David Beckham. Eine Rückkehr zum FC Barcelona, wo er sich in 21 Jahren Vereinszugehörigkeit mit 672 Treffern und 778 Einsätzen als Rekord-Torjäger und -spieler unsterblich gemacht hatte, schien für den 35-Jährigen zuletzt unrealistisch. Stattdessen will PSG den Offensiv-Star halten, entsprechende Gespräche kündigte PSG-Präsident Nasser Al-Khelaifi bereits an.
Aus deutscher Sicht besonders interessant: Die Zusammenarbeit von Nationalspieler Ilkay Gündogan und Manchester City ist vertraglich nur noch bis zum Saisonende geregelt. Vor dem enttäuschenden WM-Aus in der Vorrunde mit der DFB-Auswahl sagte der 32-Jährige im Kicker-Interview, dass er sich "grundsätzlich schon vorstellen" könne, bei den Citizens "noch ein paar Jahre dranzuhängen." Bei einem potenziellen Buhlen um den City-Kapitän würde wohl auch der vermeintlich interessierte FC Barcelona den Kürzeren ziehen. Wie die katalanische Mundo Deportivo im Dezember berichtete, würde Gündogan eine Verlängerung in Manchester einem Wechsel zum spanischen Top-Klub vorziehen.
So oder so ist bei Gündogan aber zunächst Frustabbau angesagt. Ähnlich wie bei DFB-Teamkollege Youssoufa Moukoko. Doch auch der Youngster von Borussia Dortmund muss sich schon zeitnah konkreter mit seiner Zukunft beschäftigen. Prominente Abnehmer gäbe es im Fall einer nicht zustande kommenden Verlängerung bei den Westfalen aber allemal: Unter anderem sollen der FC Chelsea, Real Madrid und PSG bereits beim jüngsten deutschen WM-Spieler aller Zeiten vorgefühlt haben. Und eine schnelle Lösung mit der Borussia scheint sich nicht anzubahnen. Moukokos Berater sagte zuletzt gegenüber Sky, dass die Verhandlungen des 18-Jährigen mit dem BVB "nicht vor dem Abschluss" stünden. Der ablösefreie Abgang droht.
Laimer ablösefrei zum FC Bayern?
Spannend dürften die kommenden Wochen auch für die Bundesliga-Profis Konrad Laimer (RB Leipzig), Marcus Thuram (Borussia Mönchengladbach) und Daichi Kamada (Eintracht Frankfurt) werden. Laimer steht bereits seit Monaten als Verstärkung für das Mittelfeld-Zentrum weit oben auf dem Zettel des FC Bayern – ein ablösefreier Transfer im Sommer gilt als realistisch. Bei Thuram, der mit Frankreich zuletzt im WM-Finale gegen Messis Argentinier unterlegen war, deutet sich indes ein Schnäppchen-Abgang im Winter an. Laut der Bild würde Gladbach den Stürmer für zwölf Millionen ziehen lassen. Favorit ist demnach der italienische Vizemeister Inter Mailand.
Und Kamada? Der Japaner schloss einen Winter-Abgang von der SGE vor der WM kategorisch aus. "Ich habe bereits beschlossen, dass ich mit diesem Trainer und diesem Team die Saison zu Ende spielen will", sagte der 26-Jährige gegenüber Sport1. Was danach passiert, ist offen. Zuletzt waren Spekulationen aufgekommen, dass auch Bundesliga-Konkurrent Borussia Dortmund die Fühler nach dem Stammspieler der Eintracht ausgestreckt habe. Die SGE will den Mittelfeldmann aber "unbedingt behalten", wie Sportdirektor Markus Krösche erklärte.
Doch die Liste ist noch länger und hält weitere interessante Namen bereit. Der SPORTBUZZER, das Sportportal des RedaktionsNetzwerks Deutschland (RND), hat die wertvollsten Akteure mit Vertragsende im kommenden Sommer zusammengetragen. Mit dabei: Ein weiterer Frankfurt-Spieler, Weltfußballer Karim Benzema, Top-Stars des FC Chelsea und der Marktwert-Spitzenreiter von Inter Mailand.
Die wertvollsten Spieler mit Vertragsende im Sommer*
Toni Kroos (Real Madrid) – 20 Millionen Euro
Memphis Depay (FC Barcelona) – 20 Mio.
Raphael Guerreiro (Borussia Dortmund) – 20 Mio.
Ramy Bensebaini (Borussia Mönchengladbach) – 20 Mio.
Alejandro Grimaldo (Benfica Lissabon) – 20 Mio.
Jonathan Bamba (OSC Lille) – 20 Mio.
Naby Keita (FC Liverpool) – 20 Mio.
Houssem Aouar (Olympique Lyon) – 20 Mio.
Caglar Söyüncü (Leicester City) – 22 Mio.
Viktor Tsygankov (Dynamo Kiew) – 22 Mio.
lkay Gündogan (Manchester City) – Marktwert: 25 Mio.
Marco Asensio (Real Madrid) – 25 Mio.
Adrien Rabiot (Juventus Turin) – 25 Mio.
Roberto Firmino (FC Liverpool) – 28 Mio.
Konrad Laimer (RB Leipzig) – 28 Mio.
N'Golo Kanté (FC Chelsea) – 30 Mio.
Leandro Trossard (Brighton & Hove Albion) – 30 Mio.
Thomas Lemar (Atlético Madrid) – 30 Mio.
Daichi Kamada (Eintracht Frankfurt) – 30 Mio.
Youssoufa Moukoko (Borussia Dortmund) – 30 Mio.
Wilfried Zaha (Crystal Palace) – 32 Mio.
Marcus Thuram (Borussia Mönchengladbach) – 32 Mio.
Evan N'Dicka (Eintracht Frankfurt) – 32 Mio.
Karim Benzema (Real Madrid) – 35 Mio.
Jorginho (FC Chelsea) – 35 Mio.
Youri Tielemans (Leicester City) – 40 Mio.
Lionel Messi (Paris Saint-Germain) – 50 Mio.
Milan Skriniar (Inter Mailand) – 60 Mio.
*zugrunde liegen die Marktwerte vom Portal transfermarkt.de, Stand: 30. Dezember 2022
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