Messi, Messi, Messi – immer wieder Messi. Selbst in der wohl besten argentinischen Nationalmannschaft seiner mehr als anderthalb Jahrzehnte währenden Ära als Spieler ragt der kleine Dribbler mit der Nummer zehn noch heraus. Denn auch im Halbfinale ging "La Pulga" ("Der Floh") wieder voran, wie es von einem Kapitän erwartet wird: Er übernahm Verantwortung beim souverän verwandelten Elfmeter zum 1:0 gegen Dominik Livakovic, den Elfmetertöter der Kroaten. Über Messi lief der Konter, der mit dem 2:0 abgeschlossen wurde. Ohne Messis Vorarbeit wäre das 3:0 niemals gefallen. Und wenn er es für notwendig hielt, half er auch als Außenverteidiger aus.
Messi, der Anführer. Messi, der Superstar. Und Messi, der Dauerbrenner: Im Halbfinale holte der 35-Jährige DFB-Legende Lothar Matthäus mit 25 Einsätzen bei WM-Endrunden ein. Im Finale am Sonntag wird er den Deutschen überholen.
Trotzdem hat Messi noch ein großes Problem. Und das können auch seine Leistungen in diesem Turnier, seine fünf Tore und drei Vorlagen nicht lösen. Denn im Gegensatz zu Matthäus oder dem großen argentinischen Vorbild Diego Maradona fehlt Messi die Krönung in Form des WM-Titels. Sollte er diesen am Sonntag nicht gewinnen, wird er niemals zu den Größten des Sports aufschließen – allen persönlichen Auszeichnungen und Titeln auf Vereinsebene zum Trotz. Ja, dann bliebe auch die Frage, wer nun besser ist, Messi oder Cristiano Ronaldo, für immer unbeantwortet. Ohne WM-Pokal bliebe er Messi, der Unvollendete. Mit WM-Pokal würde er – sorry, Pelé – zum Besten aller Zeiten.
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