30. September 2016 / 11:30 Uhr

Wolfgang Juhrsch: "Fußballsport ist für mich momentan eher zur Nebensache geworden"

Wolfgang Juhrsch: "Fußballsport ist für mich momentan eher zur Nebensache geworden"

Oliver Schwandt
Märkische Allgemeine Zeitung
Ist nicht mehr Trainer beim Landesklassenteam vom SV Frankonia Wernsdorf: Wolfgang Juhrsch.
Ist nicht mehr Trainer beim Landesklassenteam vom SV Frankonia Wernsdorf: Wolfgang Juhrsch. © Oliver Schwandt
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Landesklasse Ost: SV Frankonia Wernsdorf muss sich einen neuen Trainer suchen.

Wolfgang Juhrsch ist nicht mehr Trainer beim Landesklassenteam vom SV Frankonia Wernsdorf. „Wolfgang teilte uns seinen Rücktritt bei unserer Vorstandssitzung am Mittwochabend mit. Er nannte private Gründe für seinen Entschluss, die wir sicherlich nachvollziehen können. Wir waren natürlich über die Entscheidung von Wolfgang sehr überrascht, denn er hat in seiner Amtszeit bei Frankonia hervorragende Arbeit abgeliefert. Beim Training am Donnerstag verabschiedete er sich bereits von der Mannschaft“, sagte der 2. Vereinsvorsitzende vom SV Frankonia Wernsdorf, Michael Wippold. „Beim Heimspiel gegen den FSV Preußen Bad Saarow (14 Uhr) wird René Räck als Interimscoach das Team betreuen. Ihm zur Seite wird Stürmer Roland Richter stehen. Uns liegen auch bereits zwei, drei Anfragen von Trainern vor, die gerne bei uns anfangen würden. Wir werden aber jetzt sicherlich im Vorstand keine schnellen und überhasteten Entscheidungen treffen, sondern ganz genau prüfen, welcher Kandidat in unsere ,Frankonia Familie’ passen würde“, so Wippold weiter, „René besitzt sehr viel Achtung und Respekt in der Mannschaft, deshalb würde ich ihm auch den Trainerposten durchaus zutrauen. Aber wenn wir einen guten Übungsleiter bekommen könnten, dann sollte er so schnell wie möglich mit dem Team arbeiten, damit er sich auch an die für ihn neuen Spieler gewöhnen kann.“

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Wolfgang Juhrsch fiel der doch sehr kurzfristige Rücktritt am Mittwochabend überhaupt nicht leicht: „Ich habe mit den Jungs in den vergangenen drei Jahren viel erreicht. Wir sind zweimal von der Kreisliga bis in die Landesklasse aufgestiegen und konnten ebenfalls zweimal hintereinander den Dahme/Fläming-Pokal gewinnen. Unvergessen aus meiner Sicht bleibt auch das Landespokalspiel gegen den damaligen Drittligisten FC Energie Cottbus.“

Trotzdem entschied sich der 68-Jährige zu diesem Schritt. „Am vergangenen Mittwoch ist mein Schwager Werner Friese, der einer der besten Keeper der DDR war und unter anderem nach der Wende als Torhütertrainer bei Eintracht Frankfurt und Bayer Leverkusen arbeitete, mit 70 Jahren in Dresden verstorben. Jetzt möchte ich mich mehr um meine Familie und um meine Frau kümmern, der Fußballsport ist für mich momentan eher zur Nebensache geworden. Ich denke, jetzt war für mich genau der richtige Zeitpunkt gewesen, für einen Nachfolger Platz zu machen.“, erzählte der ehemalige DDR-Oberligaspieler (65 Begegnungen für den 1. FC Union Berlin). „Ich habe beim SV Frankonia Wernsdorf viele gute Menschen kennengelernt. Es war ,mein Verein’ in den vergangenen 36 Monaten. Ich lasse aber eine tolle und spielstarke Mannschaft zurück, mit der auch in der jetzigen Saison noch alles möglich ist. Die Truppe ist so gut besetzt, dass sie auch nach den vergangenen zwei Niederlagen in Folge immer noch den Aufstieg in die Landesliga packen kann.“

Bis zur Winterpause möchte der Berliner erst einmal eine Pause vom Fußballsport machen. Aber ganz ohne „seinen Sport“ wird es für ihn auch in der Zukunft nicht gehen. „Ich hatte immer wieder Angebote von interessanten Vereinen, die mich verpflichten wollten. Ab der Rückrunde werde ich wieder die Kraft haben, einen neuen Verein, vielleicht sogar wieder aus dem Dahmeland, zu übernehmen“, sagte Juhrsch, der sich die Partie gegen Bad Saarow von der Tribüne anschauen wird.

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