2:0-Sieg bei Eintracht Frankfurt, 1:0-Erfolg in der Ukraine gegen den FC Olexandrija - mit zwei Siegen in Folge hat sich der VfL Wolfsburg aus der ersten Saisonkrise befreit, sieht jetzt mit Selbstbewusstsein dem dritten Spiel binnen acht Tagen entgegen. "Wir wollen eine perfekte Woche daraus machen", sagt Trainer Oliver Glasner, der sein Team wird umbauen müssen.
Denn Marcel Tisserand ist nach seinem Platzverweis in Frankfurt gesperrt, Robin Knoche wird für ihn in die Abwehr-Startformation zurückkehren. John Anthony Brooks, in Frankfurt stark, in der Ukraine schwach, wäre ein Wackelkandidat, wegen der Tisserand-Sperre gibt es aber keine Alternativen. Es sein denn, Josuha Guilavogui kehrt in die Abwehr zurück, um im Mittelfeld Platz für Xaver Schlager zu machen.
Schlager ist nach seinem Knöchelbruch seit zwei Wochen wieder voll im Training, hatte in Frankfurt einen Kurzeinsatz und spielte am Sonntag 90 Minuten in der U23. Beim Spiel gegen Olexandrija wurde er geschont, sein Startelf-Comeback ist nicht auszuschließen. "Xaver, Daniel Ginczek, aber auch Paulo Otavio - alle Spieler, die lange raus waren- haben jetzt wieder einen guten Eindruck gemacht", so Glasner.
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Ginczek wird am Sonntag "auf alle Fälle ein Thema für den Kader sein", kündigt Glasner an, weist aber auch darauf hin, dass für den Angreifer vorerst die Joker-Rolle angedacht ist. "Wir müssen bei ihm die nötige Geduld an den Tag legen. Seit letztes Pflichtspiel bei den Profis ist über sechs Monate her, zu Jahresbeginn war er mit einem Syndesmoseriss auch ausgefallen, insgesamt war er in diesem Jahr knappe neun Monate verletzt. Es ist schön, dass er wieder da ist und keine Probleme hat, wir werden ihn Schritt für Schritt an die Mannschaft heranführen."
Während beim VfL die Stimmung nicht zuletzt dank des Sieges am Donnerstag "sehr gut und positiv" ist (Glasner), wächst beim Gast das Stirnrunzeln. Nur einen Punkt hat Bremen aus den vergangenen drei Spielen geholt, liegt in der Tabelle nur ein paar Törchen vor dem Relegationsrang. Grund dafür ist vor allem die Wackelabwehr, in der Niklas Moisander schmerzlich vermisst wird. Der Finne wird mit seiner Sehnenverletzung auch in Wolfsburg fehlen.
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Trotz der sportlichen Probleme hält Glasner den SV Werder für einen "Kandidaten auf die Europa-League-Plätze", wie er gestern noch einmal betonte. "Sie hatten am Anfang der Saison Verletzungssorgen, sind ins Stocken geraten. Das ist eine Mannschaft, die sehr attraktiven Fußball spielen kann und mit Rashica, Sargent und Osako sehr viel Tempo hat. Und dahinter ist ja noch Pizarro..."
Bremen gehört zu den Mannschaften, auf die Wolfsburg seit dem Aufstieg 1997 in jedem Bundesliga-Jahr traf. Die einzelnen Spiele waren oft ebenso eng wie die Gesamtbilanz. Von den bisher 44 Spielen hat der VfL 17 gewonnen und 18 verloren, bei einem Gesamttorverhältnis von 76:78. Sprich: Bei einem 2:0-Sieg hätte der VfL nicht nur eine perfekte Woche abgeschlossen, sondern auch eine komplett ausgeglichene Bremen-Bilanz.



