Fans von Hannover 96 wurden nach den Auseinandersetzungen beim Zweitliga-Derby im April gegen Eintracht Braunschweig offenbar von der Polizei überwacht. Das kritisiert die Fanhilfe Hannover in einem Schreiben auf ihrer Internetseite, das am Dienstag veröffentlicht wurde. Die Fan-Initiative spricht davon, dass die Polizei die privaten Telefonnummern von mindestens neun 96-Anhänger abgehört haben soll. Zudem hätten die Ermittler einige 96-Fans auch verdeckt observiert.


"Eine solche Überwachung stellt einen massiven Eingriff in die Grundrechte und Privatsphäre der Betroffenen dar", schreibt die Fanhilfe. Grund für die Überwachungen seien "vermeintliche Erkenntnisse" gewesen, dass die überwachten Personen eine Auseinandersetzung mit gegnerischen Braunschweig-Fans geplant hätten. Als Beleg sind Fotos eines anonymisierten Polizeischreibens beigefügt, in dem ein Betroffener über die Abhörmaßnahmen informiert wird.
Hannover 96 gegen Braunschweig: Die Bilder vom Derby-Tag (15. April 2017)


Die Fanhilfe kritisiert die Maßnahmen als übertrieben, da die Maßnahmen zu keinen Ergebnissen geführt hätten. Sie will den Betroffenen nun helfen, mit juristischen Mitteln gegen die Maßnahmen vorzugehen.
Die Pressestelle der Polizei konnte am Dienstag auf Anfrage zu den Vorwürfen keine Angaben machen, da der zuständige Fachbereich aufgrund des Weihnachtsfeiertages nicht erreichbar war.
Anzeige: Erlebe die gesamte Bundesliga mit WOW und DAZN zum Vorteilspreis