Für Wolfsburgs Neuzugang Xaver Schlager stand schon mit sieben Jahren fest, dass er irgendwann mal in einer Top-Liga spielen möchte. "Es ist egal, welchen Bub du in Österreich fragst: Jeder sagt, er will nach Deutschland, England oder Spanien", sagt der 12-Millionen-Mann aus Salzburg, "er will nicht nach Österreich, weil die Liga nicht die Attraktivität hat wie in anderen Ländern".
Schlager erreichte das Ziel Bundesliga nun schon mit 21 Jahren. Beim VfL soll allerdings noch nicht Schluss sein. Der Mittelfeldspieler steckt sich weitere hohe Ziele, will irgendwann mal in England spielen. Schlager: "Ich bin Arsenal-Fan. Die Zeit mit Thierry Henry und ihr System haben mich inspiriert. Mein Traum ist, irgendwann mal bei Arsenal zu spielen."
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Schlager kennt die Glasner-Taktik
Bis dahin muss sich blonde Österreicher aber zunächst bei den Wolfsburgern durchsetzen. Im zentralen Mittelfeld wird das nicht leicht. Neben Maximilian Arnold und Yannick Gerhardt stehen mit Yunus Malli, Elvis Rexhbecaj, Ignacio Camacho und Josuha Guilavogui noch weitere VfL-Profis bereit, die in der Mittelfeld-Zentrale agieren können.
Schlager besitzt einen großen Vorteil: Die taktische Marschroute des neuen Trainers Oliver Glasner ist ihm nicht fremd. Bei RB Salzburg spielte der 1,74-Meter-Mann mit einer ähnlichen Taktik. "Da hatten wir auch eine hohe Intensität, hohe Aggressivität und Laufbereitschaft", sagt er, "deswegen ist es für mich keine große Umstellung." Für die Konkurrenz allerdings schon. Unter Ex-VfL-Trainer Bruno Labbadia spielte der VfL Ballbesitz-Fußball. Nun soll das Team den Gegner schnell anlaufen, den Ball gewinnen und so den direkten Weg zum Tor suchen.
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Schlager ist ein "Angriffsfußballer"
Doch auch Schlager kann und muss noch einiges dazulernen. Österreichs Nationaltrainer Franco Foda war zwei Tage beim VfL in Schladming zu Gast, beobachtete seine Landsmänner Pavao Pervan und Schlager. "Schlager ist ein guter Spieler, der in Wolfsburg zum sehr guten Spieler werden kann", sagte er.
Was ihm noch fehlt? Beim VfL-Neuzugang geht es vor allem um Details, wie die Physis oder den Abschluss. Schlager: "Ich versuche, mich in jedem Detail zu verbessern. Man kann nie auslernen."
Im Spiel verfügt er bereits über eine starke Präsenz, er ist sehr aktiv und beherrscht das aggressive Pressing bereits. Im Test gegen Fenerbahce Istanbul (1:1) spielte er in den ersten 45 Minuten neben Arnold im zentralen Mittelfeld.
Auffällig war vor allem seine gute Übersicht, seine Pässe kamen fast immer an, seine Ideen waren schlau. Schlager ist ein Mentalitäts-Typ mit Köpfchen im Spiel. "Ich bin keiner, der sich hinten versteckt. Ich bin ein Angriffsfußballer, der Powerfußball spielt", sagt er. Mit dieser Einstellung wird er bei seinem neuen Coach, der attraktiven Offensivfußball liebt, sicher gut ankommen.