20. Januar 2023 / 23:14 Uhr

Besseres Debüt als Neuer, Sonderlob von Nagelsmann: So lief der Bayern-Einstand von Yann Sommer

Besseres Debüt als Neuer, Sonderlob von Nagelsmann: So lief der Bayern-Einstand von Yann Sommer

Patrick Strasser
RedaktionsNetzwerk Deutschland
Yann Sommer hat am Freitagabend sein Debüt für den FC Bayern gegeben.
Yann Sommer hat am Freitagabend sein Debüt für den FC Bayern gegeben. © IMAGO/Sven Simon
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Nur einen Tag nach seinem Transfer von Borussia Mönchengladbach hat Yann Sommer sein Debüt für den FC Bayern gegeben. Zwar blieb der Schweizer Nationaltorwart beim Remis nicht ohne Gegentreffer, machte seine Sache aber besser als einst Manuel Neuer. Eine Analyse.

Nach Spielschluss klatschte Yann Sommer mit seinen neuen Teamkollegen ab, bedankte sich vor allem bei seinen Innenverteidigern Dayot Upamecano und Matthijs de Ligt für die erstmalige Zusammenarbeit und den meist reibungslosen Ablauf bei seinem Debüt in den Klamotten seines neuen Arbeitgebers FC Bayern München. Ein 1:1 zum Start bei Pokalsieger RB Leipzig ist für Sommer ordentlich, es hätte schlimmer kommen können zum Einstand. Manuel Neuer etwa hatte seine Premiere 2011 kräftig verpatzt, als sein Fehler in der Münchner Allianz Arena zum 0:1 gegen Borussia Mönchengladbach führte. Und das ausgerechnet nach Neuers umstrittenen Wechsel vom FC Schalke an die Isar.

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Der ganz frischen Neuzugang Sommer war erst am Mittwochabend mit seiner Frau Alina in München gelandet. Zweiteiliger Medizincheck, dann die Vertragsunterschrift, ein Fotoshooting, ein Training, ein Flug, eine Hotelübernachtung, am Freitag ein Anschwitzen – und los ging`s für den 34-Jährigen. Im mint-grünen Torhüter-Dress mit leuchtend roten Handschuhen ging der Schweizer Nationaltorhüter in sein Debüt. Voller Zuversicht war er mit nach Leipzig gereist. Vor seiner Punktspiel-Premiere im Bayern-Trikot sagte Sommer: "Ich bin stolz, jetzt ein Teil des FC Bayern zu sein. Es ist ein großer Klub mit Power. Ich weiß um die enorme Qualität und Strahlkraft dieses Vereins. Es kommen große Aufgaben auf uns zu."

Nach dem Unterschenkelbruch von Kapitän und DFB-Nationaltorwart Neuer im Dezember – gleichbedeutend mit dem Aus für die aktuelle Saison und einem ungewissen Comeback-Zeitpunkt – soll der erfahrene Sommer, mit 80 Einsätzen Rekordnationalkeeper der Schweiz, mithelfen, Bayerns Traum vom Triple am Leben zu halten. Vorstandsboss Oliver Kahn, einer der legendärsten Torhüter des Vereins, sprach von einer "wertvollen Verstärkung". Welche die Münchner acht Millionen Euro Ablöse plus Boni in Höhe von 1,5 Millionen wert war. Beinahe ein Schnäppchen für "einen der besten europäischen Torhüter", wie ihn Sportvorstand Hasan Salihamidzic einstufte.

Sommer-Debüt einen Tag nach dem Transfer "kein Hexenwerk"? Nagelsmann hatte Recht

Und? Glückte Bayerns neuer Nummer eins trotz seiner Erfahrung von 335 Pflichtspielen für Borussia Mönchengladbach seit Sommer 2014 der Kaltstart am Freitagabend mit nur einer Trainingseinheit als Vorbereitung? Kein Problem, hatte Trainer Julian Nagelsmann zuvor suggeriert. Die Eingewöhnungszeit zur Abstimmung mit der neuen Abwehr dauere nur "15 Minuten. Das geht schnell und ist definitiv kein Hexenwerk."

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Sommer machte seine Sache sehr ordentlich, wirkte definitiv nicht wie ein Fremdkörper. Vor Anpfiff winkte er schüchtern zu seiner neuen Fankurve. Auffällig von Beginn an: Sommer spielte sofort mit, gab seinen Vorderleuten lautstark Kommandos, klatschte, korrigierte, feuerte an. Er kam auf 48 Ballkontakte, spielte 37 Pässe, von denen 31 ankamen. Solide Werte eines erfahrenen, zuverlässigen Torhüters, der viel Ruhe ausstrahlte. Die wenigen Schüsse, die auf sein Tor kamen, parierte er sicher. Beim Leipziger Ausgleich durch Marcel Halstenberg aus kurzer Distanz war Sommer machtlos.

Das Sommer-Fazit: Eine gute, ordentliche Premiere. Glanztaten könnten gegen noch offensivere Teams folgen. Den Bayern wäre es am liebsten in der Champions League, wenn es im Achtelfinale gegen Paris St.Germain mit Messi, Mbappé & Co. geht.

Nagelsmann: Sommer "wirkte nicht so, als wenn er das erste Spiel bei uns macht"

Auch vom Trainer gab es ein Sonderlob: "Sehr gut, mutig", bewertete Nagelsmann die Premiere seines neuen Schlussmanns via Sat.1. "Er hat drei, vier Flanken abgefangen. Zum Halten hat er ehrlicherweise nicht so viel gehabt. Aber er hat mit dem Ball gut gespielt." Zudem bescheinigte er dem Schweizer eine "gute Präsenz. Es wirkte nicht so, als wenn er das erste Spiel bei uns macht".

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