Laut übereinstimmenden Medienberichten fehlt nur noch der Medizincheck – und der Wechsel von Yann Sommer zum FC Bayern München ist perfekt. Der Torhüter von Borussia Mönchengladbach ist am Mittwochabend bereits per Privatflugzeug in der bayrischen Landeshauptstadt gelandet, wie verschiedene Aufnahmen in den sozialen Medien zeigen. Landung am Mittwoch, finaler Medizincheck am Donnerstagmorgen, erstes Training am Nachmittag und Pflichtspiel-Debüt für den neuen Klub am Freitagabend zum Bundesliga-Restart bei RB Leipzig (20.30 Uhr/DAZN und Sat. 1)? Dieser Bayern-Plan kursiert bereits im Netz – und hat einen prominenten Fürsprecher. Laut Sky-Experte Dietmar Hamann sollte der 34-Jährige direkt von Beginn an in der Startelf das Tor des Rekordmeisters hüten.

"Wenn du so einen Mann holst, dann muss er auch spielen", plädierte der Ex-Bayern-Profi im Gespräch mit dem Pay-TV-Sender Sky für einen Sommer-Einsatz in der Startelf. Fehlendes Team-Training sei für einen Torhüter kein großes Problem, so Hamann weiter. "Das wird schon gehen. Natürlich ist es nicht optimal. Aber die Fußballersprache ist auf der ganzen Welt gleich. Er ist ein herausragender Torwart. Die Verständigung mit den Kollegen wird passen." Sollte es für die Bayern in Leipzig schiefgehen, dann liege es dem Vize-Weltmeister von 2002 zufolge jedenfalls nicht daran, dass Sommer "nur 15 Minuten mit der Mannschaft trainiert" habe. Als Ersatzmann für die Startelf stünde Sven Ulreich parat, der die komplette Winter-Vorbereitung mit den Bayern absolvierte.

Julian Nagelsmann traut Yann Sommer offenbar einen Bayern-Kaltstart zu

Als Ersatz für den verletzten Stammkeeper Manuel Neuer soll der Schweizer Nationaltorhüter bei den Münchnern laut Berichten einen Vertrag bis zum 30. Juni 2025 unterschreiben und den Bayern rund acht Millionen Euro plus Bonuszahlungen wert sein. Am Abend teilten bereits die Gladbacher mit, dass Sommer nicht am Mannschaftstraining teilgenommen habe. "Die Verhandlungen über einen Transfer des 34-jährigen Torhüters befinden sich in der finalen Phase", hieß es vonseiten der Fohlen. Sommer, der seit 2014 in Mönchengladbach spielt, dessen Vertrag aber am Saisonende ausläuft, hatte sich in den vergangenen Wochen als Wunschkandidat des Rekordmeisters herauskristallisiert. Allerdings hatte die Borussia zunächst die Freigabe des Schweizer Nationaltorhüters verweigert.

Bayern-Trainer Julian Nagelsmann ließ kurz vor der neuesten Entwicklung im zähen Poker durchblicken, dass er dem neuen Mann einen Kaltstart zutraut. "15 Minuten" brauche ein neuer Torwart, um mit dem Team spielen zu können, sagte Nagelsmann am Mittwoch. "Es gibt auch Torhüter, die nur gewohnt sind, lange Bälle zu schlagen, dann würde ich 35 Minuten sagen. Es ist definitiv kein Hexenwerk, was man sechs Monate studieren muss."