Leipzig. Viel Spielraum gibt es wohl nicht mehr, um die Fußballsaison in den Amateurligen noch wertbar fortzuführen. Nach Vorgabe der Verbände sollte dafür mindestens die Hinrunde zu Ende gebracht werden. Wenn die von der Regierung gerade bis zum 28. Februar verlängerte „Pandemie-Pause“ nicht bald endet, wird die Zeit selbst dafür zu knapp.
"Hauptsache, es geht irgendwann wieder los"
In der Oberliga sieht es noch vergleichsweise gut aus, denn in Staffel Süd sind immerhin schon zehn Spieltage ausgetragen, es fehlen bis zur eigentlichen Saisonhalbzeit also nur noch sieben. Viel kritischer ist die Lage in der Sachsenliga. Dadurch, dass sie wegen der auch schon „virusgeschädigten“ Saison 2019/20 auf 22 Teams aufgestockt worden ist, fehlen dort jetzt noch stattliche 14 Spieltage bis zur Vollendung der 1. Halbserie. Bis zur Corona bedingten Saisonunterbrechung Ende Oktober sind erst sieben Runden ausgetragen worden. Wenn das Minimalziel noch erreicht werden soll, müsste der Spielfaden spätestens am Osterwochenende wieder aufgenommen werden. Denn Spiele an Wochentagen sind für die meisten Landesligisten arbeitsbedingt kaum möglich.



Das gilt erst recht für die darunter liegende Landesklasse. Dennoch ist die Lage hier deutlich entspannter. Zwar hat auch sie erst sieben Spieltage absolviert, doch hier sind bis zum Hinrundenende angesichts von 16 Mannschaften nur noch acht Runden offen, von einigen Nachholpartien mal abgesehen. Und die wären selbst dann noch bis zum regulären Saisonende am 30. Juni zu schaffen, wenn man erst ab Anfang Mai wieder kicken dürfte. Ähnliches gilt für die Stadtliga, wo schon neun Runden gespielt, aber angesichts der 18 Teams ebenfalls noch acht der eigentlichen Herbstserie offen sind.
Volkmar Beier, der Spielausschuss-Chef des Sächsischen Fußball-Verbandes (SFV) betont: „Ehe die Punktspiele wieder losgehen, müssen die Vereine etwa vier Wochen Vorlauf zum Training haben.“ Da das eben in der Sachsenliga kaum noch zu schaffen ist, beruhigt er: „Für die Nahtstelle zwischen Sachsenliga und Oberliga wird es auf jeden Fall eine Lösung geben.“ Will sagen: Auch wenn die Halbserie nicht komplett und die Saison mithin nicht zu werten sein wird, soll ein Aufsteiger zu Liga 5 ermittelt werden. Möglicherweise in einem Kurzturnier aller Aufstiegsinteressenten, deren Zahl sich nach den Erfahrungen der letzten Jahre in Grenzen halten dürfte. Stellvertretend für wohl alle Teams entfuhr Marcus Jeckel, dem Coach von Sachsenligist SG Taucha, jüngst dieser Stoßseufzer: „Hauptsache, es geht irgendwann wieder los!“