Im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League unterlagen die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg dem FC Chelsea knapp und unglücklich mit 1:2 (0:0). Das Rückspiel steigt am Mittwoch (31. März, 14 Uhr) erneut in Budapest. Die Mannschaft von Trainer Stephan Lerch muss dann allerdings auf Lena Oberdorf verzichten. Die 19-jährige Abräumerin kassierte am Mittwochabend ihre zweite gelbe Karte, sitzt damit im Europa-Pokal eine Sperre ab. Kurios: Auch am Sonntag (14 Uhr, live auf Sands YouTube-Kanal "Sandsturm TV") fehlt die Mittelfeldspielerin beim Bundesligaspiel beim SC Sand nach ihrer fünften gelben Karte.
Klar, der Ausfall gegen Chelsea wiegt schwerer. "Das ist auf jeden Fall sehr bitter", sagt Lerch. Die Nationalspielerin machte gegen die Engländerinnen ein bärenstarkes Spiel. "Wir haben ja gesagt, dass wir die Zwischenräume gegen Chelsea kontrollieren wollen, weil unter anderem Pernille Harder diese Räume sehr liebt. Gerade Lena konnte auf Pernille Druck ausüben", analysierte der 36-Jährige.
In der Tat: Die Niedersachsen hatten insgesamt Chelseas gefährliche Offensivreihe weitesgehend unter Kontrolle. Lerch beschrieb den Auftritt seines Teams als den wahrscheinlich "besten der bisherigen Saison". Bei den Gegentoren hatte der Vorjahresfinalist aber unglücklicherweise Geschenke verteilt. Nachdem Samantha Kerr den FC in der 55. Minute mit einem strammen Schuss wie aus dem Nichts in Führung brachte, erhöhte Ex-VfLerin Harder wenig später auf 2:0. VfL-Keeperin Katarzyna Kiedrzynek spielte Kerr den Ball direkt in die Füße, die leitete weiter zu Harder - und "dass sie sich diese Chance nicht nehmen lässt, das war eigentlich klar", so Lerch. Die Dänin hatte den nötigen Freiraum. "Lena war im Zweikampf drin, aber wir haben zu Beginn der Situation grundsätzlich nicht gut gestanden."
Dass Ausnahmetalent Oberdorf im Rückspiel fehlen wird, sei schade. In Wolfsburg avancierte sie direkt zur Stammspielerin und ist aufgrund ihrer robusten Spielweise und Präsenz auf dem Platz kaum wegzudenken. In wettbewerbsübergreifend 23 Spielen erzielte sie elf Tore. Aber, so Lerch: "Natürlich wird sie uns fehlen, aber mir wird jetzt nicht Angst und Bange, denn wir haben noch genug andere Optionen und Spielerinnen, die heiß auf ihre Einsätze sind und genau dieselbe Leidenschaft auf den Platz bringen werden." So könnte Kapitänin Alexandra Popp beispielsweise wieder auf die Sechs rücken, doch auch Lena Goeßling, Lotta Cordes und Dominique Janssen sind mit der Position vertraut.
DFB-Pokal-Halbfinale terminiert
Wie der DFB am Donnerstag bekannt gab, ist das DFB-Pokal-Halbfinale zwischen Titelverteidiger VfL Wolfsburg und Bayern München nun zeitgenau terminiert. Der Pokal-Kracher steigt am Ostersonntag, dem 4. April, im AOK Stadion (Anstoß um 14 Uhr). Das deutsche Top-Duell wird die ARD live übertragen.