Bundesliga

Bayern-JHV wieder im Zeichen von Katar-Sponsoring – Hoeneß tadelt Kritiker Ott für "peinlichen" Auftritt

Uli Hoeneß hat Katar-Kritiker Michael Ott beim Verlassen der Bayern-JHV getadelt.

Uli Hoeneß hat Katar-Kritiker Michael Ott beim Verlassen der Bayern-JHV getadelt.

Vor der erwarteten Wiederwahl von Herbert Hainer zum Präsidenten des FC Bayern München wurde das Streitthema Katar auf der Jahreshauptversammlung des Rekordmeisters erneut kontrovers diskutiert. Vorstandsboss Oliver Kahn vertagte noch vor den Redebeiträgen der Mitglieder in seiner halbstündigen Rede eine Entscheidung über die Partnerschaft mit der Fluglinie Qatar Airways in das neue Jahr. Der lukrative Sponsoring-Vertrag läuft im kommenden Sommer aus. "Wir werden das Thema weiter intensiv nach der WM besprechen und für den FC Bayern eine Lösung finden", kündigte Kahn am Samstagabend im Audi Dome an.

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"Einige Fans, das respektiere ich, sehen unsere Kooperation mit unserem Partner Quatar Airways kritisch", sagte der 53-Jährige. Darum habe man sich intensiv ausgetauscht. "Wir bleiben im Gespräch. Ich habe immer gesagt, dass mir das im Gespräch bleiben, sehr wichtig ist", ergänzte der FCB-Boss und rechtfertige gleichzeitig die Zusammenarbeit. "Es ist in Katar zu Fortschritten gekommen, bei Arbeitsrechten und Menschenrechten." Niemand habe gesagt, dass Katar ein Land sei, "in dem europäische Standards erfüllt werden. Aber wer etwas ändern und anstoßen will, muss Menschen begegnen, mit ihnen reden und sich austauschen, statt sie auszugrenzen", argumentierte der Bayern-Chef.

Vereinspräsident Hainer hatte sich bei den Mitgliedern zu Beginn der Versammlung für "Fehler" beim Umgang mit der Katar-Problematik auf dem eskalierten Vereinskonvent des Vorjahres entschuldigt. Das kam in der Halle an. Katar-Kritiker Michael Ott, der im Vorjahr mit seiner Rede für Furore gesorgt hatte, beklagte wie schon 2021 die Haltung der Vereinsführung im Umgang mit dem Emirat. Der Vereine werde "endgültig instrumentalisiert", das sei aus seiner Sicht "inakzeptabel". Er richtete an Hainer die direkte Frage, ob er als Präsident den Vertrag verlängern würde. "Diese Frage kann ich heute nicht mit Ja oder Nein beantworten", sagte der Präsident. Schweigen werde man zu Missständen auf keinen Fall.

Plötzlich legt Bayern-Ehrenpräsident Hoeneß gegen Ott los

Mit seinem erneuten kritischen Auftritt zog Ott den Zorn von Ehrenpräsident Uli Hoeneß auf sich, wie mehrere anwesende Reporter von vor Ort übereinstimmend berichteten. So habe Hoeneß beim Verlassen des Saals in Richtung Ott geraunt: "Ihr Auftritt war peinlich! Das ist der Fußballklub Bayern München und nicht die Generalversammlung von Amnesty International." (zitiert via Stefan Kumberger auf Twitter)

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Ex-Präsident Hoeneß hatte sich vor der Versammlung klar positioniert: Er sei dafür, den Vertrag mit Sponsor Qatar Airways verlängern, sagte Hoeneß im "Sonntags Stammtisch" im BR Fernsehen. Hoeneß gehört dem Aufsichtsrat des FC Bayern an und ist damit in wichtige Fragen beim Klub auch durch sein Amt eingebunden. "Der Vorstand muss das schon zunächst mal klären. Und dann muss man erst mal fragen, ob die Kataris ihn verlängern. Weil nach dem Theater, was da in den letzten Jahren in Europa war, ist das nicht sicher, dass sie ihn verlängern. Da gehören ja immer zwei dazu", sagte Hoeneß.

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