Beispiele Müller und Gravenberch: Tuchel hätte beim FC Bayern gern mehr "ganz harte Entscheidungen"
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Trainer Thomas Tuchel brachte Thomas Müller und Ryan Gravenberch (v.l.) als Joker gegen Hertha.
© Quelle: IMAGO/Revierfoto/Langer (Montage)
Bekommt Thomas Tuchel beim FC Bayern bald ein Problem mit den Profis, die nicht in der Startelf stehen? Im Gegenteil – der Trainer des Rekordmeisters hätte gern noch viel mehr Spieler, die sich nicht mit einem Platz auf der Bank zufrieden geben. Gegen Hertha BSC hatte es am Sonntag, wie schon in den beiden Viertelfinal-Spielen gegen Manchester City in der Champions League, Thomas Müller erwischt. Der Routinier fehlte beim Versuch, die Tabellenführung vom BVB zurückzuerobern, erneut in der Startelf.
Eine Entscheidung, die jedoch nichts damit zu tun habe, dass Tuchel in wichtigen Spielen nicht auf Müller setze: "Thomas ist super wichtig, aber er hat ein bisschen Rückenprobleme. Er geht jetzt morgen wahrscheinlich aus dem Training raus, braucht zwei Tage Pflege. Er schleppt gerade die ganze Zeit so ein bisschen Rückenprobleme mit", verriet der Coach auf der Pressekonferenz nach dem 2:0-Heimsieg.
Verzichten wollte Tuchel auf den angeschlagenen Offensivstar aber auf keinen Fall, sondern ihn als Joker in der Hinterhand wissen, weil er damit rechnete, dass die Berliner Defensive lange Gegenwehr leisten würde: "Ich konnte mir schon vorstellen, dass Hertha diesen Ansatz wählt – klar, sie kannten ja auch unsere Ergebnisse. Ich wollte mir die Möglichkeit auch offenhalten, mit Thomas zu Ende zu spielen, falls wir jemanden brauchen, der Erfahrung hat, der einen Riecher hat, der das Selbstvertrauen nicht verliert, wenn es noch 0:0 steht."
Bayern-Trainer Tuchel: Müller ist "top professionell"
Und so kam es auch. Müller wurde in der 61. Minute eingewechselt; in der 69. Minute fiel das erlösende 1:0 durch Serge Gnabry. Tuchel machte klar, dass es keinerlei Probleme im Umgang mit Müller gebe, wenn er nicht in jedem Spiel in der Startelf stehe, "weil er top, top, top professionell ist und super emotional." Der Nationalspieler habe "90 Minuten darauf gebrannt, reinzukommen."
Gemeinsam mit Müller brachte Tuchel auch Ryan Gravenberch ins Spiel. Der junge Niederländer hatte in den letzten Wochen kein Geheimnis daraus gemacht, dass er mit seinen Einsatzzeiten beim FC Bayern nicht zufrieden ist. "Ryan hat heute ein sehr gutes Spiel von der Bank gemacht", lobte der Trainer, der in seinem Kader in dieser Hinsicht "noch Luft nach oben" ausgemacht hat: "Eigentlich muss es fünf, sechs, sieben ganz, ganz, ganz harte Entscheidungen geben", so Tuchel. Er wolle noch mehr Spieler, "die es verdienen, zu spielen und die wir dann brauchen, um unsere Spiele zu Ende zu bringen und unseren Spielen einen Impuls zu geben." Mit Müller und Gravenberch habe er zwei davon am Sonntag gegen Hertha gehabt.
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