Bundesliga kompakt: Musiala macht Bayern zum Meister - BVB erlebt Drama - Schalke steigt ab
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Musiala (l.) macht München zum Meister - Enttäuschung bei Emre Can und Sebastian Polter (v.l.)
© Quelle: Getty/IMGAO/osnapix/RHR-Foto (Montage)
1. FC Köln - FC Bayern 1:2 (0:1)
Dank eines späten Treffers von Jamal Musiala hat der FC Bayern seinem Erzrivalen Borussia Dortmund die Meisterschale im Schlussspurt doch noch entrissen. Die Münchner gewannen am Samstag mit 2:1 (1:0) beim 1. FC Köln, nutzten den BVB-Patzer gegen Mainz 05 und schoben sich in der Tabelle am Erzrivalen vorbei auf Platz eins. Folge: Eine eigentlich bereits als komplett verkorkste geltende Saison endete für den FCB mit dem elften Titelgewinn nacheinander. Kingsley Coman hatte das Team von Trainer Thomas Tuchel bereits in der achten Minute in Führung gebracht. Als die Zwischenstände aus Dortmund die Bayern-Chefetage auf der Tribüne erreichten, rieben sich Präsident Herbert Hainer & Co. feixend die Hände. Vorstandsboss Oliver Kahn fehlte allerdings. Der Klubchef musste wegen einer Grippe auf die Reise nach Köln verzichten. Einen gesundheitlichen Rückschlag dürfte Kahn zehn Minuten vor dem Ende erlitten haben: Dejan Ljubicic glich für den FC per Handelfmeter aus und machte den BVB zumindest für diesen Moment zum Meister. In der 89. Minute schoss Musiala den FCB dann aber zum Titel.
Borussia Dortmund - Mainz 05 2:2 (0:2)
Borussia Dortmund hat einen der bittersten Nachmittage der Vereinsgeschichte erlebt. Der als Tabellenführer in den abschließenden Spieltag gestartete BVB gab die Spitzenposition durch ein 2:2 (0:2) gegen Mainz 05 noch aus der Hand und muss weiter auf die erste Meisterschaft seit 2012 warten. Denn: Der FC Bayern schob sich durch den Sieg beim 1. FC Köln noch an der Borussia vorbei und sicherte sich den elften Titel nacheinander. Schon der erste Durchgang gegen Mainz hätte für Dortmund kaum schlimmer verlaufen. Neben den beiden Gegentoren von Andreas Hanche-Olsen (15.) und Karim Onisiwo (24.) galt es auch noch einen verschossenen Strafstoß zu verkraften. Sebastien Haller brachte einen Foulelfmeter nicht am Mainzer Keeper Finn Dahmen vorbei (19.). Für eine Wende reichte es im zweiten Abschnitt trotz der Treffer durch Guerreiro (69.) und Niklas Süle (90.+6.) nicht mehr. Für die Gäste, die keine Chance mehr auf einen Europapokal-Platz hatten, besaß die Begegnung nur noch statistischen Wert.
RB Leipzig - Schalke 04 4:2 (2:1)
Der FC Schalke 04 ist nach nur einer Saison wieder in die 2. Liga abgestiegen. Dabei kämpften sich die Königsblauen nach einem Zwei-Tore-Rückstand zurück, verloren aber mit 2:4 (1:2) bei RB Leipzig. Die Partie schien früh entschieden, weil die Sachsen nach Toren von Konrad Laimer (10.) und Christopher Nkunku (19.) mit 2:0 führten. Doch S04 um Coach Thomas Reis gab nicht auf. Marcin Kaminski (29.) nutzte einen Patzer von RB-Keeper Örjan Nyland per Kopf zum Anschlusstreffer. Kurz nach dem Seitenwechsel stolperte die Leipziger Abwehr einen Gegentreffer buchstäblich selbst rein. Dominick Drexler erkämpfte den Ball nach einem erneuten Nyland-Aussetzer, Bülter traf anschließend nur den Pfosten. Orban wollte klären, aber von seinem Schienbein aus kullerte der Ball ins eigene Netz (49.). Den Leipziger Erfolg machten schließlich Yussuf Poulsen (82.) und der neue Bundesliga-Torschützenkönig Nkunku (90.+4) klar. Schalke muss zum fünften Mal nach 1981, 1983, 1988 und 2021 den Gang in die Zweitklassigkeit antreten.
VfB Stuttgart - TSG Hoffenheim 1:1 (0:0)
Der VfB Stuttgart ist auf Relegationsplatz 16 abgerutscht und muss nach einem 1:1 (0:0) gegen die TSG Hoffenheim nachsitzen. Im Duell der beiden Trainer Sebastian Hoeneß (Stuttgart) und Pellegrino Matarazzo (Hoffenheim) gegen ihre jeweiligen Ex-Klubs gab es wenig große Höhepunkte. Den Treffer für die Kraichgauer erzielte Ilhas Bebou in der 75. Minute, nur fünf Minuten später glich Tiago Tomas aus. Die Konkurrenz aus Bochum nutzte den verpassten VfB-Sieg, um an Stuttgart vorbeizuziehen. Am 2. Juni zuhause und am 5. Juni auswärts geht es für die Schwaben entweder gegen den Hamburger SV oder den 1. FC Heidenheim um den Klassenverbleib.
VfL Bochum - Bayer Leverkusen 3:0 (2:0)
Jubel beim VfL Bochum: In der zweiten Saison in Folge ist dem Revierklub der Klassenverbleib gelungen. Durch ein 3:0 (2:0) gegen Bayer Leverkusen rettete sich der VfL auf Rang 14, die Treffer erzielten Philipp Förster (19.), Takuma Asano (34.) und Kevin Stöger (86.). Mehr als 80 Minuten spielten die Hausherren in Überzahl. Bayer-Profi Amine Adli geriet fernab des Balles mit Bochums Dominique Heintz aneinander. Zunächst gab Schiedsrichter Tobias Welz nur Gelb, doch nach Ansicht der Videobilder in der Review Area entschied der Referee auf Tätlichkeit und damit Platzverweis gegen Adli (8.) wegen Nachtretens. Die Bochumer nutzten den Vorteil. Zunächst traf Förster nach punktgenauer Vorlage von Asano. Den zweiten Treffer erzielte Asano selbst. Für den Endstand sorgte Stöger per Konter. Leverkusen bleibt trotz der Pleite auf Rang sechs und hofft nun darauf, dass Leipzig im DFB-Pokal-Finale (3. Juni) gegen Eintracht Frankfurt gewinnt. Dann wäre die Mannschaft von Coach Xabi Alonso kommende Saison in der Europa League dabei. Sollte Frankfurt siegen, würde es für Bayer in die Conference League gehen.
Borussia Mönchengladbach - FC Augsburg 2:0 (2:0)
Trotz einer Niederlage bei Borussia Mönchengladbach hat sich der FC Augsburg gerettet. Die bayerischen Schwaben beendeten die Saison auf Rang 15 und durften jubeln, weil die Konkurrenz aus Stuttgart und Schalke nicht gewann. Für die Borussia gab es beim 2:0 (2:0) einen versöhnlichen Saison-Abschluss. Es trafen Luca Netz (3.) und Jonas Hofmann (40.). Schon in der Anfangsphase krönte das Team von Trainer Daniel Farke einen guten Spielzug über Marcus Thuram und Hofmann, nach dem Netz aus kurzer Distanz nur einschieben musste. Auch Hofmanns Treffer war sehenswert herausgespielt. In der Nachspielzeit des ersten Durchgangs nahm Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck einen Elfmeter nach Foul an Thuram zurück, gab statt Strafstoß dann Rot für Augsburg Robert Gumny. In Überzahl ließ Gladbach nichts mehr anbrennen.
Eintracht Frankfurt - SC Freiburg 2:1 (0:1)
Der SC Freiburg hat die erste Qualifikation in der Klubgeschichte für die Champions League verpasst und muss in der kommenden Saison als Tabellen-Fünfter mit der Europa League vorlieb nehmen. Die Breisgauer verloren bei Eintracht Frankfurt trotz schneller Führung mit 1:2 (1:0) und kommen damit in der Tabelle nicht an Union Berlin vorbei. Freiburgs Treffer durch Vincenzo Grifo, sein 15. Tor der Spielzeit, (44.) konterte SGE-Torjäger Randal Kolo Muani (83.) in der Schlussphase. Junior Dina Ebimbe (90.+1) sorgte schließlich noch für den Frankfurter Siegtreffer. Bei der Eintracht erlebte der im Sommer scheidende Trainer Oliver Glasner damit einen erfolgreichen Bundesliga-Abschied aus Frankfurt. Die SGE ist als Tabellensiebter sicher für die Conference League im kommenden Jahr qualifiziert. Mit einem Sieg im DFB-Pokal-Finale am kommenden Samstag gegen RB Leipzig würde Frankfurt in der kommenden Spielzeit in der Europa League antreten.
Union Berlin - Werder Bremen 1:0 (0:0)
Union Berlin hat sich erstmals für die Champions League qualifiziert. Die Köpenicker fuhren den dafür benötigten Sieg im Heimspiel gegen Werder Bremen ein. Rani Khedira erzielte den Siegtreffer zum 1:0 (0:0) in der 81. Minute und sicherte damit Rang vier ab. Werder beendet die erste Saison nach der Rückkehr in die Bundesliga derweil im gesicherten Tabellenmittelfeld.
VfL Wolfsburg - Hertha BSC 1:2 (1:0)
Der VfL Wolfsburg hat die Teilnahme am Europapokal verpasst. Nach einer 1:2 (1:0)-Heimpleite gegen das bereits als Absteiger feststehende Hertha BSC beenden die Niedersachsen die Saison auf Platz acht und haben damit keine Chance mehr auf das internationale Geschäft. Durch die Niederlage von Bayer Leverkusen beim VfL Bochum war der Weg zum sechsten Platz eigentlich für die Wolfsburger bereitet. Nach der Führung durch Jakub Kaminski (2.), drehten die Berliner aber die Partie. Der erst 17-jährige Ibrahim Maza (55.) und Marco Richter (68.) trafen für die Hertha.
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