Bundesliga

BVB-Boss Watzke über Hoeneß-Anruf nach Meister-Drama und Transferbudget im Sommer

Hans-Joachim Watzke hat als Geschäftsführer von Borussia Dortmund noch einen Vertrag bis 2025.

Hans-Joachim Watzke hat als Geschäftsführer von Borussia Dortmund noch einen Vertrag bis 2025.

Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke hat nach der verspielten Meisterschaft von Borussia Dortmund keine Tränen vergossen. "Aus Frustration weine ich nicht. Ich weine höchstens bei alten Filmen – da kann ich heulen, aus Rührung“, sagte der 63-Jährige der Bild am Sonntag.

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Watzke verriet, dass er "noch am Abend der Meister-Entscheidung mit Uli Hoeneß telefoniert" habe. "Er hat mich angerufen als ich noch im Stadion war. Natürlich habe ich ihm bei der Gelegenheit auch gratuliert." Diese Geste des Bayern-Patrons habe er "als wertschätzend empfunden. Unser Verhältnis hat sich in den letzten Jahren deutlich verbessert". Über was gesprochen wurde, wollte Watzke allerdings nicht verraten.

Der BVB hatte am letzten Bundesliga-Spieltag seinen Vorsprung durch das 2:2 im Heimspiel gegen Mainz verspielt, weil Bayern Münchens Jamal Musiala kurz vor Schluss beim 1. FC Köln noch der 2:1-Siegtreffer gelungen war. Der Dortmund-Chef lobte das Verhalten der BVB-Fans nach dem Abpfiff. "Am liebsten hätte ich mich bei jedem Einzelnen per Handschlag bedankt", sagte Watzke. "Da kann man an anderen Liga-Standorten gerne darüber lachen, aber das war eine Demonstration von Solidarität, die es in dieser Region mehr als andernorts gibt. Genau das gibt unserer Mannschaft in den nächsten Monaten wieder Kraft."

Vielleicht sei die große Euphorie in der Woche vor dem Titel-Finale der Auslöser für die schwache Leistung der Profis im letzten Spiel gegen Mainz gewesen. "Es wurde – natürlich ungewollt – ein unfassbarer Erwartungsdruck von allen Seiten aufgebaut. Offensichtlich konnten einige Spieler, speziell die, die noch nie Meister waren, am Ende mit diesem Druck nicht umgehen. Für sie war das am Ende des Tages vielleicht zu viel. Noch zu viel", sagte Watzke.

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Watzke: BVB spielt auch in Zukunft um den Titel

Doch der Titel soll fortan weiterhin die Marschroute in Dortmund sein. "Man holt nicht 46 Punkte in 19 Spielen, wenn man nichts kann. Ich glaube, unsere Mannschaft ist in der Lage Titel zu holen. Hat sie ja auch schon. Diese Rückrunde war kein Zufall!" Man könne daher davon ausgehen, "dass es schon unser Ziel ist, um den Titel mitspielen zu wollen", so Watzke mit Blick auf die kommende Saison - auch unabhängig davon, ob Jude Bellingham dann noch Teil des BVB-Kaders ist.

"Noch ist Jude bei uns, es gibt keine neue Faktenlage. Falls wir uns mit ihm und einem aufnehmenden Verein einigen, würden wir es rechtzeitig mitteilen", so der Klub-Chef über den Mittelfeldspieler, der dem Vernehmen nach vor einem Wechsel zu Real Madrid steht und mit einem Wechsel bis zu 120 Millionen Euro in die Dortmunder Kassen spülen würde.

BVB will "60-65 Prozent der Transfersummen reinvestieren"

Viel Geld, dass allerdings nur zu einem gewissen Teil reinvestiert werden kann und wird: "Unabhängig von Jude Bellingham muss man bei den eigenen Schlüssen aus Transferperioden immer auch alle Abgaben bedenken, u.a. zahlen wir in diesem Land Steuern, und es verdienen oft auch andere Parteien mit, zum Beispiel frühere Vereine. Die Menschen lesen oft nur die medial kolportierte reine Summe und denken, das Geld könnte direkt 1:1 wieder ausgegeben werden. Das ist falsch! Ich denke, dass wir etwa 60-65 Prozent der Transfersummen, die wir in dieser Periode erzielen, wieder reinvestieren werden."

Hinsichtlich möglicher Zugänge hielt Wazke sich bedeckt und verwies darauf, dass Sportdirektor Sebastian Kehl die "Federführung" bei Transfers habe: "Noch ist der Markt nicht mal in Bewegung gekommen. Natürlich haben wir Vorstellungen, wie und auf welchen Positionen wir uns verstärken wollen, fixiert ist aber nichts."

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