Harte Worte von Kahn und Salihamidzic zu Bayern-Aus von Nagelsmann: "Ziele gefährdet"
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Die Bayern-Bosse Oliver Kahn (l.) und Hasan Salihamidzic (r.) haben die Entlassung von Julian Nagelsmann (eingeklinkt) erklärt.
© Quelle: IMAGO/Eibner, Laci Perenyi (Montage)
Die Verantwortlichen des FC Bayern haben einen Tag nach der Entlassung von Julian Nagelsmann vor der Presse über die Trennung des 35 Jahre alten Chef-Trainers gesprochen. Nach einer knappen Erklärung in der Pressemitteilung am Freitag legten der Vorstandsvorsitzende Oliver Kahn und Sportvorstand Hasan Salihamidzic am Samstagmittag deutliche Aussagen nach. "Natürlich hätten wir es uns jetzt einfach machen können, es weiterlaufen lassen können und hoffen, dass wir die Konstanz bringen, die wir uns alle wünschen", sagte Kahn auf der Pressekonferenz in der Allianz Arena: "Aber wir haben unsere Ziele für diese und auch nächste Saison gefährdet gesehen."
Für die Bayern-Bosse war keine nachhaltige Entwicklung erkennbar – das geplante "Langzeitprojekt" mit Nagelsmann, der eigentlich noch einen Vertrag bis zum 30. Juni 2026 hatte, wurde vorzeitig beendet. Sportvorstand Salihamidzic monierte die "wellenartigen" Leistungen und Spiele, die man leichtfertig aus der Hand gegeben habe (nur fünf Siege aus zehn Partien der Rückrunde). Nun habe die "Konstellation" zwischen dem Chef-Coach und der Mannschaft nicht mehr gepasst, fügt der Bosnier mit Blick auf die Schwächephase der Münchener nach dem Jahreswechsel an. "Wenn die Leistungskurve ständig nach unten zeigt, dann muss man eine Entscheidung - so schwer sie auch ist - treffen", sagte Salihamidzic.
Zuletzt hatten sich die Bayern-Bosse immer wieder zu Nagelsmann bekannt und ihm das Vertrauen ausgesprochen. Wie kam es nun doch zur Kehrtwende? "Wir haben ihn bis zuletzt unterstützt. Jeder weiß, wie vertrauensvoll die Zusammenarbeit war. Wir haben viel diskutiert, über Trainingseinheiten und Spiele, haben uns immer ergänzt und versucht, Julian immer zu unterstützen. Aber am Ende hat die Konstellation zwischen Mannschaft und Trainer nicht gepasst", erklärte Salihamidzic.
Kahn legte nach, dass es wichtig sei, den Trainer in allen Situationen zu stützen. "Wir hatten einen offenen Austausch und waren immer davon überzeugt, dass sich das irgendwann auf dem Platz zeigt, was für ein guter Trainer Julian ist. Das hat es aber dann so nicht mehr getan, dann muss man die Verantwortung wahrnehmen und unpopuläre Entscheidungen treffen, die vielleicht nicht jeder so versteht", sagte der Vorstandsboss. Doch am Ende habe laut Salihamidzic eine Analyse den Entschluss gebracht, dass man "reagieren musste".
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