Bundesliga

Kamara, Diaby, Nkunku und Co.: So profitiert die Bundesliga von der Talentschmiede PSG

Die Bundesliga profitiert von der Talentschmiede Paris Saint-Germain.

Die Bundesliga profitiert von der Talentschmiede Paris Saint-Germain.

Der große Traum ist noch immer unerfüllt: Seit Jahren versucht Paris St. Germain mit den Millionen seiner Eigentümer den europäischen Fußball-Thron zu erklimmen, doch der Champions-League-Triumph blieb bislang unerreichbar. In der vergangenen Saison war im Halbfinale Schluss, 2020 musste man sich dem FC Bayern im Endspiel geschlagen geben. Mit erneut namhaften Neuverpflichtungen in diesem Sommer soll es nun endlich in der Königsklasse klappen. Doch versprechen Top-Stars wirklich immer Erfolg? Oder wäre es vielleicht eher ratsam, auch mal auf die zahlreichen Top-Talente aus den eigenen Reihen zu setzen? Die Antwort der Pariser Klubbosse war zuletzt immer gleich. Ein Profiteur dieser Strategie: Die Bundesliga.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

In den vergangenen vier Jahren wechselten zahlreiche Youngster von PSG nach Deutschland, viele von ihnen machten in der Bundesliga den nächsten Karriereschritt und entwickelten sich etablierten Profis. Anderen wird eine große Zukunft vorausgesagt. Der SPORTBUZZER, das Sportportal des RedaktionsNetzwerks Deutschland (RND), wirft einen Blick auf die neun Spieler, die seit 2017 von PSG in die deutsche Beletage transferiert wurden.

Mitchel Bakker (Bayer Leverkusen, 2021/22)

Zur Saison 2021/22 hat sich Bayer Leverkusen mit Mitchel Bakker in der Abwehr verstärkt. Der niederländische Linksverteidiger hat in der Stadt am Rhein zwar einen Vierjahresvertrag unterschrieben, laut der französischen L'Equipe soll PSG aber eine Rückkaufoption für den 21-Jährigen haben. "Mitchel Bakker ist ein technisch versierter und dynamischer Außenbahnspieler, dessen Profil perfekt zu Bayer 04 passt", erklärte Bayer-Sportdirektor Simon Rolfes. 27-mal ist Bakker in seinem jungen Alter bereits für PSG in der Ligue 1 zum Zug gekommen, nicht selten über 90 Minuten. Auch zehn Champions-League-Einsätze hat der Bundesliga-Neuzugang bereits auf dem Konto. Ausgebildet wurde der niederländische U-Nationalspieler bei Ajax Amsterdam, von wo er 2019 zu PSG gewechselt war.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Soumaïla Coulibaly (BVB, 2021/22)

Borussia Dortmund hat in diesem Sommer das erst 17 Jahre alte französische Top-Talent Soumaila Coulibaly von PSG verpflichtet. Der Innenverteidiger ist U18-Nationalspieler Frankreichs, hat bisher aber noch nicht in einer ersten Mannschaft eines Klubs gespielt. Dafür hat er schon reichlich Trainingserfahrung im Profikader des Ex-Klubs von Champions-League-Gewinner Thomas Tuchel gesammelt. "Ich freue mich total, künftig für einen so traditionsreichen Klub auflaufen zu dürfen", erklärte Coulibaly anlässlich seines Wechsel nach Dortmund. Auf seinen ersten Einsatz werden Spieler und neuer Klub allerdings noch warten müssen: Im Februar zog der bei den Parisern ausgebildete Abwehrspieler sich im Training mit den Profis einen Kreuzbandriss zu, der erst im Herbst auskuriert sein dürfte.

Abdoulaye Kamara (BVB, 2021/22)

Noch einer für die Zukunft von Borussia Dortmund. Der 16-jährige Abdoulaye Kamara kam ablösefrei aus Paris ins Ruhrgebiet und erhielt laut Vereinsangaben einen "langfristigen Vertrag". Der Mittelfeld-Akteur hatte in der abgelaufenen Saison den Sprung in den PSG-Profikader geschafft, wartet wie sein Teamkollege Coulibaly noch auf den ersten Einsatz im Profibereich. Im Viertelfinal-Hinspiel der Königsklasse saß das PSG-Eigengewächs erstmals auf einer Profi-Bank. Gegen den Gegner von damals wird Kamara wohl noch häufiger spielen: Es war der FC Bayern.

Tanguy Nianzou (FC Bayern, 2020/21)

Im Sommer 2020 ist Tranguy Nianzou ablösefrei von Paris Saint-Germain nach München gekommen. Der heute 19 Jahre alte Innenverteidiger hatte seitdem jedoch das Pech, sein Können nicht unter Beweis stellen zu können. Von September bis November plagte den bei PSG ausgebildeten gebürtigen Pariser eine Oberschenkelverletzung. Gegen den VfB Stuttgart kam er Ende November dann in der Bundesliga zu einem Kurzeinsatz (21 Minuten). Anschließend fehlte er dem deutschen Rekordmeister wieder – Muskelbündelriss, vier Monate Pause. Zum Saisonendspurt kam Nianzou dann zu mehreren Kurzeinsätzen, darunter einer, der für Aufsehen sorgte: Beim Stand von 5:0 räumte er fünf Minuten nach seiner Einwechslung mit einer Notbremse Gladbachs Breel Embolo ab und bekam dafür die Rote Karte gezeigt. In der kommenden Saison wird nun der sportliche Durchbruch des Franzosen erwartet - zumal David Alaba und Jerome Boateng nicht mehr da sind. Schon jetzt hat der mit 11-Millionen-Euro dotierte (Transfermarkt.de) Franzose zwei Meisterschaften gewonnen: 2020 die französische, 2021 die deutsche.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Tanguy Coulibaly (VfB Stuttgart, 2019/20)

Tanguy Coulibaly wurde im Februar 2001 in einem Vorort von Paris geboren. Sein einziger Jugendverein: Paris Saint-Germain. Zum Profi wurde der Linksaußen in der französischen Hauptstadt aber nicht, sondern wechselte aus der U19 zum VfB Stuttgart – der damals noch in der 2. Bundesliga spielte. Nach einer Eingewöhnungsphase, in der er mit einer Oberschenkelverletzung zu kämpfen hatte, und mehr bei der zweiten Mannschaft der Schwaben in der Oberliga als bei den Profis auflief, kam Coulibaly nach dem Stuttgarter Aufstieg in der vergangenen Saison in der Bundesliga zu 31 Einsätzen, 17 davon in der Startelf. Medienberichten zufolge hat Borussia Dortmund den 20-Jährigen als möglichen Nachfolger von Jadon Sancho im Visier, dessen Abgang zu Manchester United fix ist. Coulibalys Vertrag beim VfB läuft regulär bis 2023.

Moussa Diaby (Bayer Leverkusen, 2019/20)

Der 22-Jährige begann das Kicken in der Jugend von Paris Saint-Germain, wo er im November 2017 seinen ersten Profivertrag unterzeichnete. Im Januar 2018 wurde er nach Italien zum Erstligisten FC Crotone verliehen, machte dort aber nur zwei Spiele für das Profiteam. Anschließend kehrte der in Paris geboren Diaby in seine Heimat zurück. Unter Trainer Thomas Tuchel, der den Spitzenklub in der Saison 2018/19 übernommen hatte, stand Diaby in 25 von 38 Ligaspielen auf dem Feld (zwei Tore, sechs Vorlagen). Davon zehn Mal in der Startelf, Diaby gewann den Meistertitel sowie den Supercup. Zur neuen Saison wechselte der Offensivspieler in die Bundesliga zu Bayer Leverkusen, der Werksklub zahlte 15 Millionen Euro Ablöse. In bisher 82 Pflichtspielen für Leverkusen gelangen dem für den schnellen Flügelspieler 18 Tore sowie 23 Vorlagen. Sein Vertrag bei dem Tabellensechsten der vergangenen Saison läuft noch bis 2025.

Christopher Nkunku (RB Leipzig, 2019/20)

Kam als 13-Jähriger zur Jugendakademie von PSG und durchlief dort alle Abteilungen. Am 8. Dezember 2015 absolvierte Nkunku im Champions-League-Spiel gegen Schachtar Donezk sein Debüt für das Profiteam. In der Liga kam er in der Saison auf fünf Einsätze und durfte sich am Ende der Saison französischer Meister nennen. Zwei weitere Meistertitel kamen im Verlauf seiner Paris-Zeit noch hinzu. Allerdings: Weder unter Trainer Unai Emery noch unter Thomas Tuchel konnte sich Nkunku als Stammspieler in Paris etablieren. In der Liga kam er für PSG auf insgesamt 55 Einsätze, davon 28 Mal in der Startelf. Im Sommer 2019 wechselte der Mittelfeldspieler dann nach Leipzig in die Bundesliga. RB musste 13 Millionen Euro Ablöse nach Paris überweisen. Unter Julian Nagelsmann entwickelte sich der jetzt 23-Jährige zum Stammspieler, kam bisher auf 84 Pflichtspiele für den Verein. Sein Vertrag bei RB läuft bis 2024.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Jean-Kevin Augustin (RB Leipzig, 2017/18)

Kam 2009 zur Jugend von Paris St. Germain, sein erstes Pflichtspiel für die Profis absolvierte er am 8. April 2015 im Pokal gegen Saint-Etienne. In der Saison 2015/16 wurde er mit dem Top-Klub Meister und kam dabei auf 13 Einsätze (ein Tor). Zudem wurde Augustin drei Mal französischer Pokalsieger, insgesamt macht der in Paris geboren Stürmer aber nur 31 Pflichtspiele für PSG. Im Sommer 2017 wechselte Augustin für 13 Millionen Euro zu RB Leipzig und unterzeichnete einen Fünfjahresvertrag. In seiner ersten Saison kam er in 25 Spielen zum Einsatz, erzielte dabei neun Treffer für die Leipziger. In der folgenden Saison kam Augustin vermehrt nur noch als Einwechselspieler zum Einsatz, wurde wegen Disziplinlosigkeit sogar aus dem Kader verbannt. Grund: Er hatte das Handyverbot ignoriert. Augustin wurde 2019 an Monaco verliehen, das Geschäft aber vorzeitig beendet, von dort ging es weiter zu Leeds United. Mit dem englischen Zweitligisten hatte RB eine Kaufklausel vereinbart. Auf das Geld wartet RB heute noch. Inzwischen spielt Augustin wieder in Frankreich bei Nantes.

Dan-Axel Zagadou (BVB, 2017/18)

Im Pariser Vorort Créteil geboren, schloss sich Zagadou 2011 der PSG-Jugend an. Für das Profiteam der Pariser kam der Innenverteidiger aber nicht zum Einsatz, sondern nur für die B-Mannschaft. Zur Saison 2017/18 wechselte die Abwehrkante (1,96 Meter) dann ablösefrei zu Borussia Dortmund in die Bundesliga, sein Vertrag beim BVB läuft noch ein Jahr. Für die Dortmunder kam Zagadou bisher auf 73 Pflichtspieleinsätze (vier Tore, eine Vorlage). Wegen diversen Verletzungen kam der Defensivspieler in der vergangenen Saison aber nur auf neun Spiele.

Sportbuzzer

Mehr aus Bundesliga

 
 
 
 
 
Anzeige
Anzeige

Letzte Meldungen

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Spiele entdecken